Ein Abstand von 1.50 Meter auch bei Wellengang? Die Badegäste in Rulantica müssen jedenfalls aufpassen. Foto: Europa Park

Die Wasserwelt „Rulantica“ in Rust öffnet an diesem Mittwoch wieder. Schwimmbäder und andere Spaßbäder haben dagegen noch Anlaufprobleme. Die Badeparadiese in Titisee-Neustadt und in Sinsheim stecken noch mitten in den Vorbereitungen.

Rust - Der Größte springt zuerst: Die Wasserwelt „Rulantica“ im Rust (Ortenaukreis) öffnet an diesem Mittwoch wieder. Die erst im November 2019 eröffnete Einrichtung der Europa-Park-Unternehmerfamilie Mack war offenbar schon vor der Verkündung der Corona-Verordnung der Landesregierung über Sportstätten und Bäder am 4. Juni gut vorbereitet auf einen Neustart ihrer 180 Millionen Euro teuren Wasserwelt, die mit 17 Rutschen, Bahnen und einem Wellenbad sowie Gastronomie im Normalbetrieb täglich bis zu 5000 Gäste empfangen kann. Zum Bad gehört auch ein Hotel im skandinavischen Stil namens Krønasår.

Die Preise sind stabil, die Öffnungszeiten reduziert

„Drei Monate nach Eröffnung war schon wieder Schluss, jetzt kann es weiter gehen, das war eine Achterbahn der Gefühle“, sagte der Europapark- und Rulantica-Chef Jürgen Mack (70) auf einer Livestream-Konferenz am Dienstag. Es geht weiter, aber nur mit reduzierter Besucheranzahl bis maximal 1500 Personen. Reservierung ist wie bisher schon nur online möglich, die Preise sind stabil geblieben, die Öffnungszeiten wurden reduziert. Von der Kasse bis in die Umkleidekabinen gilt Maskenpflicht, im Bad dann nicht mehr. Duschen dürfen zugleich maximal sechs Personen. Allgemein muss Distanz gewahrt werden, 1,50 Meter gelten eigentlich auch im Bad. Wie das unter Welleneinfluss eingehalten werden kann, legt Juniorchef Michael Mack in die Verantwortung der Gäste. „Aufpassen, Kopf einschalten“ fordert er. Im Trockenen hilft eine Distance-App auf dem digitalen Armband und die Reifen für die Wasserwelt-Bahnen dürfen nur maximal vier Personen aus einem Haushalt transportieren.

Es wird noch einen Wellnessbereich mit Saunen gebaut

Mit dem Neustart haben die Macks weitere Neuerungen angekündigt. Von der rund um die Wasserwelt zur Verfügung stehenden 45 Hektar großen Fläche ist erst ein Drittel bebaut. Vor der Wasserwelt haben die Bagger bereits mit den Erdarbeiten für einen Wellnessbereich mit Saunen und Restaurant begonnen. Außerdem soll im Freien eine Wasserspielwelt mit weiteren neun Rutschen und einem Badestrand entstehen. Geradezu sehnsüchtig warten der bereits eröffnete Europa-Park und jetzt auch Rulantica auf die endgültige Grenzöffnung, denn Gäste aus Frankreich und der Schweiz haben einen großen Anteil am Umsatz in Rust.

Noch nicht geöffnet hat hingegen das 2010 vom „Bäderkönig“ Josef Wund errichtete Badeparadies in Titisee-Neustadt im Hochschwarzwald. Erst an diesem Mittwoch will die Geschäftsführung den genauen Termin mitteilen. Die ebenfalls zur Wund-Gruppe gehörende Badewelt im nordbadischen Sinsheim soll am 22. Juni wieder eröffnen. Titisee-Neustadt werde „um den Dreh herum“ ebenfalls wieder aufmachen“, war aus dem Unternehmen zu erfahren. Seit dem 16. März ist das Bad geschlossen, jeden Tag fiel damit ein Fehlbetrag von 50 000 Euro an. Das wesentlich kleinere Freizeit- und Erlebnisbad spielt für den Schwarzwald-Tourismus jedoch eine große Rolle, auch als spontane Einkehrmöglichkeit. Das wird zunächst so nicht mehr gehen.

Die Besucherzahl wird in jedem Fall begrenzt

Auch ein Besuch im Badeparadies am Titisee wird nur mit Vorabreservierung online möglich sein. Die Besucherzahl wird auf die Zahl der zur Verfügung stehenden Liegen begrenzt und die Angebote werden nicht alle in der gewohnten Art zur Verfügung stehen. Die Rutschbahnen schon, aber den beliebten Aufguss in den (gleichwohl geöffneten) Saunen wird es ebenso wenig geben wie das Dampfbad. Die Gäste müssen sich an zwei Schichten gewöhnen, eine vormittags, die andere nachmittags – dazwischen wird das Bad gereinigt. Abstands- und Hygieneregeln müssen entsprechend der Bäderverordnung erfüllt werden. Auch im Badeparadies ist man jedoch skeptisch, ob das im Wasser immer gelingt.