Für das Parken in weiteren vier Cannstatter Wohngebieten muss künftig bezahlt werden. Foto: Sebastian Steegmüller

Für das Parken in weiteren vier Cannstatter Wohngebieten muss künftig bezahlt werden. Der örtliche Bezirksbeirat hat einer Erweiterung des Bereichs um vier Zonen zugestimmt.

Das Parkraummanagement in Bad Cannstatt, das im November 2017 eingeführt wurde, darf – zumindest in drei der vier Zonen – als Erfolg bezeichnet werden. Einzig aus der Altstadt kommt immer noch massive Kritik; vor allem vom Einzelhandel, der die Maximalparkdauer von zwei Stunden als viel zu kurz für seine Kunden erachtet. Zudem wurde nach der Einführung moniert, dass es zu wenig Anwohnerparkplätze gebe. Zumindest dieses Problem wurde gut gelöst. Bewohner der Altstadt dürfen zum Teil in benachbarten Zonen sowie im Parkhaus Mühlgrün ihr Fahrzeug abstellen. Die angespannte Stellplatzsituation im Seelberg, Veielbrunnengebiet und im Kursaalviertel hat sich dagegen von Anfang an spürbar verbessert. Verschlechtert hat sich dagegen die Parkplatzsituation in den angrenzenden Wohngebieten. Nur wenige Wochen nach der Einführung wurden vor allem Proteste aus dem Stadtteil Winterhalde laut. Viele Pendler, die sich zuvor im Seelberg einen Stellplatz gesucht hatten, wechselten kurzerhand auf die andere Seite der Bahnlinie. Doch auch in der Neckarvorstadt, rund ums Krankenhaus Bad Cannstatt oder östlich des Kurparks wurden zahlreiche Autos mit Doppelkennzeichen registriert, die hier ihr Fahrzeug abstellen und weiter mit dem ÖPNV in die Stuttgarter Innenstadt fahren. „Mit diesem Verdrängungseffekt war zu rechnen“, sagte Verkehrsplaner Stephan Oehler im Bezirksbeirat Bad Cannstatt. Um jedoch das Parkraummanagement zu erweitern, waren zuerst umfangreiche Erhebungen und Zählungen nötig. Denn wenn es um Parkraumbewirtschaftung geht, muss laut Gesetzgeber die Stellplatzauslastung mehr als 100 Prozent betragen.