Sibirische Schellen-Schlägerei: Da macht selbst Thorsten Legat große Augen. Foto: imago images/ITAR-TASS/Andrei Samsonov

Ex-VfB-Profi Thorsten Legat reist zum Backpfeifen-Wettkampf nach Sibirien. Doch nichts mit „Kasalla“ – am Ende kneift der Reality-TV-Star.

Stuttgart/Krasnojarsk - Schon während seiner Karriere als Fußballprofi war Thorsten Legat als harter Hund bekannt. Der Abwehrspieler, der in den 90er Jahren insgesamt auch 40 Spiele für den VfB Stuttgart bestritt, verteidigte mit rustikalen Mitteln – immer an der Grenze zum Erlaubten. Vergangenes Wochenende suchte der 51-Jährige nun eine sportliche Herausforderung der etwas anderen Art.

Legat reiste nach Russland, genauer gesagt in die sibirische Stadt Krasnojarsk, um an der Ohrfeigen-Weltmeisterschaft (englisch „Face Slapping“) teilzunehmen. Bei dem Backpfeifen-Spektakel stehen sich großteils volltätowierte Muskelprotze gegenüber und watschen sich solange, bis der andere nicht mehr stehen kann. Vor seinem Auftritt verkündete er via Instagram: „Alter Schwede! Es tut weh, du musst einstecken und du musst auch austeilen.“ Mutmaßlich war Legat im Auftrag eines TV-Senders unterwegs, da er von einem Kamerateam begleitet wurde.

Bammel statt Backpfeifen

Im weißen Smoking ohne rechten Ärmel betrat Legat schließlich unter dem Applaus der Zuschauer die Bühne. Als er jedoch seinen Gegner erblickte, verließ Legat der Mut und er signalisierte, dass er nicht antreten würde. Mit einem verlegenen Lachen schüttelte er dem russischen Kontrahenten die Hand und versuchte ihm auf Englisch verstehen zu geben, dass er das Feld kampflos räumt. Von wegen „Kasalla“, im Rheinischen „Krawall“, und von Legat oft als Motivationsruf genutzt: Der Ex-Profi umarmte seinen Gegner, verbeugte sich demütig und küsste sogar seinen Handrücken, ehe er schnurstracks die Bühne verließ.

In seiner Instagram-Story sagte Legat am Montag nach dem Wettkampf: „Mir geht es gut, ich bin nur ausgerutscht. Aber das hier hat mich bis zum Exitus gebracht, was ich hier erlebt habe. Ich glaube Russland tut mir nicht gut.“ Der Reality-TV-Star („Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“) wirkte sichtlich ausgebrannt und enttäuscht. Er sei platt, kopfleer und „braucht eine Auszeit“.

Der Ohrfeigen-Wettbewerb fand im Rahmen der „Siberian Power Show“ statt, einer Messe mit weiteren Wettbewerben in Kategorien wie Armdrücken, CrossFit und Bodybuilding. Ein Instagram-Teaser für den Ohrfeigen-Contest macht deutlich, warum Legat einen Rückzieher machte.

Am Mittwoch zeigte sich Legat seinen 33.000 Followern auf Instagram dagegen schon wieder wieder besser gelaunt und verkündete, wie gut ihm die Rückkehr in das heimische Wermelskirchen (Rheinisch-Bergischer-Kreis) zu seiner Familie getan hätte.