Biathletin Laura Dahlmeier beendet ihre Karriere – mit nur 25 Jahren. Foto: AFP

Laura Dahlmeier hat überraschend bekannt gegeben, dass sie ihre Biathlon-Karriere beendet – weil sie nicht mehr weiß, welche Ziele sie noch erreichen soll. Eine absolut konsequente Entscheidung, die höchsten Respekt verdient, findet unser Sportredakteur Jürgen Kemmner.

Stuttgart - Was für ein Paukenschlag in der Welt des Sports: Laura Dahlmeier legt ihr Gewehr beiseite und stellt ihre Langlaufski in die Ecke. Endgültig. Nach zwei Olympiasiegen, sieben WM-Titeln und einem Gewinn des Gesamtweltcups ist für die deutsche Vorzeige-Biathletin das Ende der Karriere erreicht. Dieser Rücktritt kommt nicht völlig überraschend, seit den Olympischen Spielen im Februar 2018 wurde spekuliert, Laura Dahlmeier könne aufhören, da sie immer wieder erwähnte, dass es noch andere Ziele im Leben gebe als Erfolg im Sport. Nun hat die kleine Bayerin diesen Schlussstrich gezogen, mit nur 25 Jahren ist Schluss mit Schießen und Langlaufen – weil sie nicht mehr die nötige Leidenschaft für ihren Sport verspürt.

Der Deutsche Skiverband verliert eines seiner ganz großen Aushängeschilder und die zahlreichen deutschen Biathlon-Fans ihren wohl größten Liebling – das mag bedauerlich sein, doch die Entscheidung ist absolut nachvollziehbar. Laura Dahlmeier weiß, welche Opfer sie bringen muss, um auf höchstem Niveau im Biathlon-Zirkus vorn mitmischen zu können – und wenn sie nach vielen Jahren in der Weltelite spürt, dass sie nicht mehr die nötige Motivation aufbringen kann, ist es letztlich nur konsequent, einen Schlussstrich zu ziehen. Und Laura Dahlmeier, das hat sie über all die Jahre vorgelebt, ist eine konsequente Person, die zu ihren Werten steht. Sie ist sich mit diesem Schritt selbst treu geblieben. Diese Haltung verdient höchsten Respekt, denn die Partenkirchnerin tritt in der Blüte ihrer Karriere zurück – es gibt endlos viele Beispiele von Sportstars, die den richtigen Zeitpunkt für den Absprung vom Karrierebrett nicht rechtzeitig vollzogen haben und dann bemitleidet oder belächelt worden sind. Die sich selbst vom Sockel gestoßen haben. Mit ihrer Entscheidung konserviert sich Laura Dahlmeier ihren Status als Superstar der Biathlon-Szene für die nächsten Jahrzehnte.