Eines der bedeutendsten Ausstellungsstücke des Linden-Museums – diese kleine Elfenbeinmaske – kehrt in Kürze nach Nigeria zurück. Für Museumsdirektorin Inés de Castro ein schmerzhafter, aber richtiger Schritt. Foto: Lichtgut//Leif Piechowski

Am Mittwoch wird in Stuttgart die Rückgabevereinbarung mit Nigeria zu den sogenannten Benin-Bronzen unterschrieben. Dann heißt es, Abschied nehmen von bedeutenden Ausstellungsobjekten. Das Museum gewinnt dadurch aber auch etwas: Vertrauen.

Für den ungeschulten Betrachter ist es nur eine kleine weiße Maske. Für Inés de Castro dagegen ist es das „Herzstück“ der Stuttgarter Benin-Exponate, ein Objekt von herausragender Bedeutung. Die Direktorin des Linden-Museums verhehlt nicht, wie schwer es ihr fällt, sich davon zu trennen – nicht vorübergehend, sondern für immer. Beim Anblick der in einer Glasvitrine ausgestellten Elfenbeinmaske stößt die Ethnologin einen leisen Seufzer aus: „Das tut mir echt weh!“ Immer wieder kehren ihre Blicke zu der Maske zurück, und doch zweifelt de Castro keine Sekunde an der Richtigkeit der Entscheidung.