Voller Einsatz: Die Geburt des Babys wird verkündet. Foto: AFP

Die Herzogin von Sussex hat einen Jungen zur Welt gebracht – die neue Nummer Sieben der Thronfolge.

London - a also. Da ist es. „Baby Sussex“ hat es geschafft. Am Montag meldete das Haus Windsor seine Ankunft. Meghan Markle hat „der Firma“, wie Prinz Philip die königliche Familie zu nennen pflegt, die neue Nummer Sieben in der Thronfolge beschert. Mit ihrem einstweilen noch namenlosen Sohn hat Markle das erste Kind der Windsor-Geschichte zur Welt gebracht, das über einen amerikanischen Pass verfügen wird. Denn die Mama selbst ist noch immer US-Bürgerin – auch wenn sie sich Herzogin von Sussex nennt. Prinz Harry sichert dem Nachwuchs zugleich die britische Staatsangehörigkeit – und einen Platz bei Hofe dazu. Strahlend erklärte Harry, er und Meghan seien „total aus dem Häuschen“ vor Glück. Es sei „schlicht nicht zu fassen, wie Frauen das schaffen, was sie da leisten müssen“. Der Prinz selbst schien, nachdem er der Geburt beigewohnt hatte, reichlich erschöpft.

Das Kind war am frühen Morgen zur Welt gekommen, allen Beteiligten ging es nach Auskunft des Buckingham Palasts gut. Ihre Majestät, hieß es, sei „hocherfreut“. Meghans Mutter, Doria Ragland, war extra aus den USA angereist, um bei ihrer Tochter zu sein. Es war ein langes Warten gewesen. Einige Royalisten hielten es vor Ungeduld kaum noch aus. Der „Daily Express“ murrte am Montag auf der Frontseite: „Wie lange denn noch?“ Die „Sun“ spekulierte, ob ein spannendes TV-Krimi-Finale am Vorabend vielleicht „die Sache beschleunigen“ werde. Ein Datum war ja nie genannt worden. „Irgendwann Anfang Mai“, sollte das Kind geboren werden, hieß es. Am 19. März hatte Meghan ihre letzte Amtspflicht erledigt und Blumen vor der neuseeländischen Botschaft in London abgelegt. Zehn Tage später verschwand sie aus der Öffentlichkeit.

Was die Leute wussten, war nur, dass sie und Harry aus dem Kensington Palace ausgezogen waren, wo sie wie „die Cambridges“ William und Kate, ihr Quartier aufgeschlagen hatten. Die „Sussexe“, Harry und Meghan, hatten Frogmore Cottage auf dem Gelände von Windsor Castle für umgerechnet 3,5 Millionen Euro renovieren lassen und waren dorthin gezogen. Offizielle Lesart war, dass sie sich mehr „Privatsphäre“ gönnen wollten. Was kein Wunder war: Niemand sonst sieht sich von Reportern, Fotografen und neugierigem Publikum so belagert wie die die Herzogin von Sussex. Seit Monaten glaubt kaum mehr eine Zeitschrift, ohne Meghan-Bilder auskommen zu können.

Für „Baby Sussex“ gelten andere Regeln als für seine Cousins

Böse Zungen wollen zwar wissen, dass Harry und Meghan vor allem deshalb nach Windsor zogen, weil sich Meghan und Kate „nicht vertragen“. Einem Bericht der Zeitschrift „Vanity Fair“ zufolge soll sich Harry beklagt haben, dass sein Bruder und der Rest der Familie „für Meghan nicht den roten Teppich ausgerollt“ hätten. Dass seine Frau nicht herzlich genug aufgenommen worden sei. Solche Meldungen werden natürlich strikt dementiert.

Auch dass ein längerer Aufenthalt von Harry, Meghan und ihrem Baby in Afrika nur geplant worden sei, um William und Kate daheim etwas mehr Aufmerksamkeit und Glamour zu verschaffen, wird abgestritten. Stattdessen gehe es schlicht darum, den „globalen Faktor“ der „Sussexe“ zu nutzen, versichern Hofstrategen und Kron-Berater – während William gezielter als bisher auf seine künftige Rolle als König vorbereitet werden soll.

Schon fürs „Sussex-Baby“ gelten andere Regeln als für seine Cousins und die Cousine. Anders als George, Charlotte und Louis wird es nicht automatisch zum Prinzen. Einen Prinzentitel könnte natürlich die Königin dem Kleinen verleihen. Ansonsten fehlt es wenigstens an Herzogs- und Grafentiteln bei den Royals nicht. Andererseits könnten sich die „Sussexe“ auch dafür entscheiden, dass das achte Urenkelchen Elizabeths II. ohne Titel leben sollte. Eine solche Entscheidung traf einst die Tochter der Queen, Prinzessin Anne. Sie wollte, dass ihre Kinder „so normal wie möglich“ aufwachsen. Anne scheute das Bühnenlicht, in dem die Royals leben. Meghan, Harry und ihr Baby entkommen dem Trubel so leicht nicht.