Blick auf das Freiburger Münster. Foto: dpa

Die Bistümer im Südwesten – die Diözese Rottenburg-Stuttgart und das Erzbistum Freiburg – besitzen nicht so viel Vermögen wie das Erzbistum München. Allerdings haben die Zahlen ihre Tücken.

Stuttgart - Die Diözese Rottenburg-Stuttgart sowie das katholische Erzbistum Freiburg sind nicht annähernd so wohlhabend wie das Erzbistum München, das sein Vermögen am Montag mit 6,3 Milliarden Euro angegeben hat. „Auf diese Werte kommen wir mit Sicherheit nicht“, sagt Uwe Renz, der Sprecher des hiesigen Bistums. Allerdings gibt es noch keine derart abschließende Bilanz wie in Bayern. „Bei uns sind die Immobilien noch nicht bewertet“, betont Renz. Ein Grund für die Verzögerung ist, dass die Fachleute am Neckar zunächst vergeblich darauf gewartet hatten, dass sich die 27 Diözesen Deutschlands auf einen einheitlichen Bewertungsmaßstab einigen. Noch dieses Jahr werde man es aber schaffen, die rund 300 Objekte der Diözese und des Bistums einzuordnen, sagt Renz.

Die Badener sind den Württembergern einen Schritt voraus

Die Badener sind hier den Württembergern einen Schritt voraus: Bereits im vergangenen Dezember hat die Erzdiözese Freiburg ihr Vermögen auf insgesamt 968 Millionen Euro beziffert. Damit liegt sie weit unter den Werten anderer großer Bistümer. Paderborn hatte die Summe von vier Milliarden Euro genannt, in Köln waren die Experten auf 3,42 Milliarden Euro gekommen. Für die großen Unterschiede, so sagt Robert Eberle, der Sprecher des Freiburger Erzbistums, gebe es unterschiedliche Gründe. So enthalte etwa die Zahl aus München auch das Vermögen der Stiftungen. Dies sei an der Dreisam nicht der Fall. Dazu komme, dass die Preise der Immobilien in der bayerischen Landeshauptstadt in die Höhe geschossen seien. Von einer solchen Entwicklung profitiere – zumindest buchhalterisch – auch die Kirche. Freiburg liegt auch deshalb auf den hinteren Rängen, weil das Erzbistum erst im 19. Jahrhundert und damit Jahrhunderte später als Paderborn oder Köln gegründet worden sei. Folglich blieb auch weniger Zeit, Besitz anzusammeln. Die jüngst vorgelegten Bilanzen sind eine Folge des Skandals um den überteuerten Bau eines Bischofshauses in Limburg. Seitdem bemüht sich die katholisches Kirche um noch mehr Transparenz bei den Kirchenfinanzen.