Die Brauerei Rothaus kann sich über eine stabile Ertragslage freuen. Foto: dpa

Die landeseigene Brauerei Rothaus bekommt wie die gesamte Branche den sinkenden Bierkonsum in Deutschland zu spüren. Der Umsatz sinkt. Doch Gewinn und Dividende bleiben stabil.

Grafenhausen - Die Staatsbrauerei Rothaus überweist dem Land erneut eine Dividende in zweistelliger Millionenhöhe. Die Brauerei verzeichne eine stabile Ertragslage, sagte Alleinvorstand Christian Rasch am Freitag in Grafenhausen im Hochschwarzwald. Der Gewinn 2015 sei im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabil geblieben. Das Land erhalte daher eine Dividende auf dem Niveau der Vorjahre. Eine Zahl nannte Rasch nicht. Rothaus ist zu 100 Prozent im Besitz des Landes und eine der größten Brauereien in Baden-Württemberg. In diesem Jahr ist die Brauerei 225 Jahre alt.

2015 verbuchte Rothaus einen Umsatz von 80,7 Millionen Euro und einen Überschuss von 16,3 Millionen Euro. Im Jahr zuvor waren es 81,9 Millionen Euro Umsatz und 16,4 Millionen Euro Gewinn. Absatzzahlen nennt die 240 Mitarbeiter zählende Brauerei nicht.

Auch im laufenden Jahr rechne Rothaus mit stabilen Geschäften, sagte Rasch. Der Verlauf hänge jedoch stark vom Wetter ab. Ein Plus könnte zudem die Fußball-Europameisterschaft bringen.

Sinkender Konsum und starke Konkurrenz

Wie die gesamte Branche sei Rothaus geprägt von einem sinkenden Bierkonsum in Deutschland und dem starken Konkurrenz- und Preisdruck in der Branche. Im vergangenen Jahr sei erschwerend das durchgehend schlechte Wetter im ersten Halbjahr hinzugekommen. Dadurch sei es zu dem gesunkenen Umsatz gekommen.

Als Wachstumsmotor entwickle sich alkoholfreies Bier. Es werde immer häufiger nachgefragt. Der Anteil alkoholfreier Biere am Gesamtverkauf liege derzeit bei 7 Prozent - die Tendenz sei aber steigend. Auch die Nachfrage nach kleineren, handlichen Verpackungsgrößen wie Sixpack, Vierer-Pack und Zehner-Kiste steige. Rothaus reagiere darauf mit einem erweiterten Angebot.

Der weitere Verlauf hänge vom Wetter ab. Rothaus werde sich weiter auf Baden-Württemberg als Markt konzentrieren. „90 Prozent unserer Geschäfte machen wir hier im Südwesten, nur 10 Prozent außerhalb.“ Auch sämtliche Rohstoffe werde Rothaus weiter nur aus Baden-Württemberg beziehen.