Ein Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) berät in Hamburg eine Frau im Rahmen des Suchdienstes (undatiertes Foto). Beim DRK sind binnen weniger Wochen Hunderte von Suchmeldungen mit Foto eingegangen, die Flüchtlingskinder betreffen. Foto: dpa/DRK

Es gibt sie erst seit wenigen Wochen, doch auf der internen Website des Deutschen Roten Kreuzes sind bereits Hunderte Fotos von vermissten Kindern eingestellt worden.

Berlin - Beim Roten Kreuz sind binnen weniger Wochen Hunderte von Vermisstenmeldungen zu Flüchtlingskindern eingegangen, die nun mit Foto gesucht werden. „Wir betreiben unsere neue interne Website Trace-the-face-Kids erst seit einigen Wochen“, sagte die Sprecherin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Susanne Pohl. Trotzdem seien dort bereits mehrere Hundert Fotos von Kindern im Alter bis zu 14 Jahren eingestellt worden. An dem Pilotprojekt beteiligen sich Rotkreuzmitarbeiter in Deutschland, Österreich, Kroatien und der Schweiz.

Fotos von Kindern nicht öffentlich zugänglich

Sie sammeln Fotos von Kindern, die ihre Angehörigen suchen, und von Familien, die ihre Kinder in Europa vermuten. Anders als bei älteren Flüchtlingen, die ihre Fotos auf einer öffentlich zugänglichen Website des Roten Kreuzes veröffentlichen können (tracetheface.org), dürfen suchende Angehörige nur im Beisein eines Rotkreuzmitarbeiters einen Blick auf die Fotos der passwortgeschützten Kinder-Website werfen.

Im vergangenen Jahr hatte das DRK 345 Anfragen zu vermissten Kindern erhalten. Das waren 60 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Laut Europol galten Anfang 2016 in Deutschland 4749 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge als vermisst. Allerdings gehen Experten davon aus, dass dies auch auf Mehrfachregistrierungen und Lücken beim Datenaustausch zurückzuführen ist.