Das Deutsche Rote Kreuz in Baden-Württemberg jagt den gesetzlichen Vorgaben hinterher. (Symbolbild) Foto: dpa

Die Retter in Baden-Württemberg haben auch 2015 in vielen Regionen die gesetzlichen Vorgaben verfehlt. Rettungswagen konnten nur in acht der 34 Rettungsdienstbereiche des Landes die sogenannte Hilfsfrist erfüllen. Bei den Notärzten waren es gar nur drei von 34.

Stuttgart - Nach einer Erfassung des Innenministeriums haben die Retter in Baden-Württemberg auch im Jahr 2015 in vielen Regionen die gesetzlichen Vorgaben verfehlt. Rettungswagen konnten trotz erheblicher Bemühungen wie schon im Jahr 2014 nur in acht der 34 Rettungsdienstbereiche des Landes die sogenannte Hilfsfrist erfüllen. Bei den Notärzten waren es gar nur drei von 34. Beide Rettungsmittel müssen in mindestens 95 Prozent aller Einsätze nach spätestens 15 Minuten am Einsatzort eintreffen. Man werde deshalb die für die Rettungsdienstplanung zuständigen Bereichsausschüsse in den Stadt- und Landkreisen auffordern, die jeweilige Situation zu analysieren und weitere Schritte einzuleiten, teilt das Innenministerium mit.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK), das den Großteil der Einsätze im Land übernimmt, macht vor allem die ständig weiter steigende Zahl der Einsätze für die Entwicklung verantwortlich. Zudem erschwere das Problem, für zusätzliche Rettungswagen überhaupt noch Personal zu finden, größere Schritte nach vorn: „Das ist eine generelle Tendenz, die wir beobachten. Wir bauen die Kapazitäten aus, jagen den Zahlen aber stetig hinterher“, sagte DRK-Landesgeschäftsführer Hans Heinz unserer Zeitung. Zwar müsse man sich die Ursachen für die Probleme in den einzelnen Bereichen im Detail anschauen, allerdings sprächen manche Werte bereits eine deutliche Sprache. In einigen Rettungsdienstbereichen hätten die Zuwächse binnen eines Jahres gerade bei den Notarzteinsätzen über 20 Prozent betragen. „Die Leute wollen gut versorgt werden, es gibt immer mehr Anrufe“, so Heinz.