Das DRK bekommt seit dem Sommer 2021 Unterstützung aus der Luft. Foto: Siekmann/DRK

Seit dem Sommer 2021 unterstützt eine spezielle Drohnengruppe das DRK Rems-Murr. Doch nun gab es bei einem Einsatz einen Unfall – und die Retter brauchen eine neue Drohne.

Jetzt brauchen die Retter selbst Hilfe: Bei einem Einsatz ist eine Drohne der DRK-Drohnengruppe Rems-Murr zu Bruch gegangen. „Es war an Silvester, es ging um eine vermisste Person in Murrhardt“, erzählt Michael Budig, der die Gruppe leitet. Doch das Wetter erwies sich als zu schlecht. „Die Antennen und Rotoren sind vereist. Bei der automatischen Notlandung ist die Drohne dann ins Trudeln gekommen.“ Derzeit befindet sich das Fluggerät beim Hersteller, um das Ausmaß des Schadens beurteilen zu können.

 

Eigentlich wollte das DRK sich eine zweite Drohne anschaffen, um Suchgebiete schneller abfliegen und flexibler auf Einsätze reagieren zu können. Nun sieht es aber erst einmal nach Ersatzbeschaffung aus: Das DRK Rems-Murr sammelt jetzt Spenden, um entweder die Selbstbeteiligungskosten zur Reparatur oder ein neues Fluggerät anschaffen zu können.

Die Drohnengruppe war im Sommer 2021 eingerichtet worden. Damals hatte die Volksbank den Ehrenamtlichen zwei Fluggeräte gesponsert – die Geräte von damals wurden inzwischen durch eine ebenfalls durch Spendengelder finanzierte leistungsfähigere Drohne ersetzt beziehungsweise ergänzt. Dieses Gerät ist nun jedoch abgestürzt.

Mit den Drohnen, die mit Wärmebildkameras ausgerüstet sind, sucht die Gruppe seitdem nach Vermissten. Die ferngesteuerten Geräte sind dabei flexibler und kostengünstiger als beispielsweise bemannte, große Hubschrauber. Schon kurz nach ihrer Aktivierung entdeckte die DRK-Drohnengruppe einen vermissten Senior und rettete ihm dadurch möglicherweise das Leben. „Im vergangenen Jahr hatten wir jeden Monat im Schnitt einen Einsatz“, schätzt Budig. Unter Umständen werden die Piloten auch andernorts angefordert: „Neulich wurden wir zusammen mit mindestens zehn anderen Drohnengruppen zu einem großen Einsatz in Biberach alarmiert.“

Budig betont: „Nach solchen Flügen ist es nicht ganz einfach, den Erfolg zu beurteilen. Natürlich finden wir nicht bei jedem Flug einen Vermissten. Aber es hilft ja den Einsatzkräften auch weiter, wenn wir ein Gebiet abfliegen und ausschließen können, dass sich die Person dort befindet.“ Aber nicht nur das: Wenn keine anderen Einsätze anstehen und Not am Mann beziehungsweise der Frau ist, unterstützen die Piloten mit ihrem Gerät zudem Landwirte, Jäger und Tierschützer bei der Kitzrettung vor dem Mähen von Wiesen.

Nach dem Absturz hat die Gruppe einen Spendenaufruf im Internet veröffentlicht. „Nun benötigen wir jede Hilfe, um eine Ersatzdrohne beschaffen zu können beziehungsweise die Selbstbeteiligung bei der Reparatur zu stemmen“, heißt es in dem Aufruf, der unter anderem auf Facebook zu finden ist. Auf dem Portal viele-schaffen-mehr.de wurde eine Spendenkampagne eingerichtet. Als Ziel sind dort 6500 Euro angegeben – es handelt sich um eine professionelle Drohne für Einsatzkräfte, auch die nötigen Ersatzakkus tragen zu dem beträchtlichen Preis bei. Schon jetzt sind einige Spenden eingegangen: 22 Menschen haben bislang insgesamt knapp 2600 Euro zusammengetragen.