Hermann Schmidt präsentiert den fertigen Anbau. Foto: Rebecca Anna Fritzsche

Das Bereitschaftsheim des Deutschen Roten Kreuzes in Giebel hat nun endlich Platz, um alle drei Einsatzfahrzeuge unterzustellen.

Giebel - Zwei Jahre hat es gedauert, doch nun erstrahlt das Walter-Sauer-Heim in neuem Glanz: Eine weitere Garage ist angebaut worden, um alle drei Fahrzeuge der Giebeler Bereitschaft unterstellen zu können, besonders das neueste, der sogenannten GW-San (Gerätewagen Sanitätsdienst), der hauptsächlich im Katastrophenschutz eingesetzt wird.

„Der GW-San verfügt über eine Sanitäter-Ausrüstung, bei der es zwingend vorgeschrieben ist, dass sie im Trockenen untergebracht ist“, erklärt Hermann Schmidt, stellvertretender Bereitschaftsleiter beim Deutschen Roten Kreuz Giebel (DRK). Dazu gehören etwa Medikamente, ein aufblasbares Zelt und Notfallaggregate. Das Fahrzeug mit Ausstattung kostet rund 130 000 Euro – all das darf nicht Wind und Wetter ausgesetzt sein.

Kostbare Ausrüstung muss im Trockenen aufbewahrt werden

Aber auch eines der beiden anderen Fahrzeuge nach draußen zu stellen und den GW-San in der bisherigen Doppelgarage unterzubringen, konnte keine Lösung sein: Alle drei müssen im Notfall sofort einsatzbereit sein, ohne dass etwa im Winter zuerst einmal die Scheiben freigekratzt werden müssen. Es musste also definitiv eine zusätzliche Garage her. Die Vermieterin des Bereitschaftsheims war mit dem Anbau einverstanden, also konnten die ersten Anträge und Gesuche beim Baurechtsamt gestellt werden. „Wir wussten, dass das eine langwierige Angelegenheit werden würde“, meint Hermann Schmidt. „Da muss man aktiv anpacken und Lösungsansätze vorschlagen, sonst klappt es nicht.“

Finanziert wurde der Anbau über Spenden, die die Giebeler DRK-Bereitschaft über die vergangenen zwei Jahre hinweg sammelte, bei der jährlichen Hocketse auf dem Ernst-Reuter-Platz und während einer extra ausgerufenen Spendenwoche. Dass die Hocketse in diesem Jahr wegen der Umbauarbeiten auf dem Ernst-Reuter-Platz nicht stattfinden konnte, war ein Rückschlag für die Truppe. „Wir wussten, wir müssen Einschnitte machen und sparen, um den Anbau fertigzubekommen“, berichtet Hermann Schmidt. „Also haben wir den Teamausflug und die Weihnachtsfeier ausfallen lassen.“ Zusätzlich hat die Bereitschaft gegen eine Spende bei mehreren Betriebsfesten in der Bewirtung ausgeholfen.

Allerdings stand auch von Anfang an fest: Der gesamte Bau kann nicht über den Spendentopf finanziert werden. Vieles hat die Bereitschaft deshalb in Eigenleistung erstellt. „Die Bausubstanz selbst ist natürlich von Profis gemacht worden, auch die statischen Gutachten“, so Schmidt. In Eigenleistung entstanden seien dagegen die Elektrik im Rohbau, der Steinboden und der gesamte Innenausbau. Außerdem hat das Walter-Sauer-Heim einen neuen Anstrich in den DRK-Farben Rot und Weiß bekommen. „Da steckt viel Herzblut drin“, meint Schmidt. „Wir sind alle ausschließlich ehrenamtlich tätig und haben zusätzlich zu unseren Bereitschaftsdiensten abends und am Wochenende den Anbau vorangetrieben.“

Heimwerken in ehrenamtlicher Eigenleistung

Schmidt sieht’s sportlich: „Wenn man nicht tatkräftig zupackt, tut sich nichts.“ 25 000 Euro hat der Anbau gekostet, Schmidt schätzt, dass weitere 15 000 Euro in Eigenleistung erbracht worden sind. „Und das ist noch klein geschätzt“, meint er. Tiefpunkte gab es über die Monate hinweg auch: „Als wir bei Winterkälte die Steine für den Bodenbelag verlegt haben, war das sehr anstrengend“, erinnert sich der Rotkreuzler.

Das nächste Bauprojekt steht schon in den Startlöchern: In der alten Doppelgarage ist das Dach undicht. „Da müssen wir als nächstes ran“, meint Schmidt, „es braucht einen neuen Innenausbau.“ Dabei wird 2013 ohnehin ein bewegtes Jahr für die Giebeler Bereitschaft: Das DRK wird 150 Jahre alt – und das soll auch am Kreuzotterweg gefeiert werden.