Leonberger Sinfonieorchester und Johanneskantorei konzertieren Anfang April gemeinsam zugunsten der Hospize in Leonberg und Weil der Stadt.
Es ist kurz vor halb acht, nach und nach füllt sich die Leonberger Steinturnhalle. Jeder greift sich einen Stuhl, packt sein Instrument aus und wie von Geisterhand finden alle ihren Platz, analog der späteren Sitzordnung auf der großen Stadthallenbühne. Immer am Mittwochabend mutiert die Steinturnhalle zum Probenraum für das Leonberger Sinfonieorchester. Anfangs herrscht ein kreatives Durcheinander von Gesprächen und Instrumenten. Doch mit dem Erscheinen von Dirigent Alexander Adiarte kehrt Ruhe ein.
An diesem Abend steht Poulenc auf dem Probenplan, es wird zunächst der vierte Satz des Gloria durchgespielt. Dann werden einzelne Stellen gezielt nochmals angespielt. Alle wissen sofort wo sie einsetzen müssen, wenn der Dirigent zum Beispiel „drei vor 38“ angibt, im Notenblatt der dritte Takt vor Ziffer 38. Immer wieder gibt es kleine Korrekturen des Dirigenten: „Die Trompete bitte etwas zeitiger als die Posaune, die Hörner können frecher spielen, die Blechbläser die 16. noch kürzer spielen“. Aber es gibt auch Lob von Adiarte: „Es geht gut voran.“
Bei der Probe wissen alle sofort wo sie einsetzen müssen
Seit 2002 lädt der Rotary Club Leonberg-Weil der Stadt jährlich zum Benefizkonzert zugunsten des stationären Hospiz in Leonberg und des ambulanten Hospizdienstes in Weil der Stadt ein. Bereits zum fünften Mal vereinen die Sinfoniker und der Chor der Stadtkirche sowie vier Vokalsolisten dabei ihre musikalischen Kräfte zu einem Konzert in der Leonberger Stadthalle am 5. April und am 6. April in der Stadtkirche. Das Programm gestalten der Dirigent Alexander Adiarte und der Kirchenmusikdirektor Attila Kalman gemeinsam.
Zur Aufführung kommen Anton Bruckners Messe Nr. 1 in d-Moll und das Gloria von Francis Poulenc. Der österreichische Komponist Anton Bruckner wollte mit seiner Messe die Herzen der Menschen berühren. Die Melodien des Franzosen Francis Poulenc sind von einer besonderen Lebendigkeit und einem klaren Rhythmus geprägt. Entstanden ist mit dem Gloria ein abwechslungsreiches, fröhliches Werk für Sinfonieorchester, Sopran Solostimme und vierstimmigen Chor. Bereits seit Januar wird geprobt, Chor und Orchester bereiten sich zunächst aber getrennt auf das Konzert vor. Erst Ende März treffen sich alle zu einem ersten gemeinsamen Probentag.
Das Sinfonieorchester Leonberg wurde 1970 als Jugendsinfonieorchester gegründet. Aus dem kleinen Streicherensemble der Jugendmusikschule Leonberg entwickelte sich im Laufe der Jahre ein großes Sinfonieorchester mit rund 70 Musikern. Alle sind Amateurmusiker, aber auf hohem Niveau. „Die finanzielle Unterstützung der Hospize ist eine schöne Motivation, das erfüllende Hobby mit sozialer Verantwortung verknüpfen zu können“, sagt Konzertmeisterin Eva Bernert zu ihrem Engagement für das Benefizkonzert.
Chor und Orchester bereiten sich zunächst getrennt auf das Konzert vor
Die Johanneskantorei ist der Chor der Leonberger Stadtkirche, geleitet von Kirchenmusikdirektor Attila Kalman. Die 70 Chormitglieder kommen aus dem ganzen Kirchenbezirk. „Chor und Orchester musizieren häufig im Dialog, wobei der Chor auch a cappella geführt wird und die Chorstimmen einander häufig imitieren“, beschreibt Attila Kalman das Zusammenwirken von Musikern und Sängern.
Karten für das Konzert in der Stadthalle am 5. April um 20 Uhr gibt es in der Stadthalle Leonberg oder unter www.reservix.de Karten für das Konzert in der Leonberger Stadtkirche am 6. April um 19 Uhr gibt es im Vorverkauf bis 28. März im Haus der Begegnung und an der Abendkasse. Kartenvorbestellung ist auch unter der E-Mail-Adresse: johanneskantorei_leo@web.de möglich.