Die zweigeschossige Tiefgarage war aufgrund des abschüssigen Geländes realisierbar. Foto: Eppler

Nach 15 Monaten neigen sich die Bauarbeiten im Rossbollengässle dem Ende zu.

S-West - Das Rossbollengässle ist eine Antwort auf gleich zwei Probleme, die wir im Westen haben“, hat Bezirksvorsteher Reinhard Möhrle am Dienstag bei der Eröffnung der Tiefgarage Rossbollengässle gesagt. Das eine Problem sei der Mangel an Parkplätzen, dem die Anwohnergarage etwas abhelfe. Das andere Problem sei der Mangel an Spielflächen. Mit der Fertigstellung des Hofes im September gibt es dann eine zusätzliche solche Fläche.

15 Monate hat der Bau der Tiefgarage gedauert. Für die Bauingenieure war sie eine Herausforderung, denn der Hof, unter dem die Garage liegt, ist umgeben von Häusern. „Wir mussten Hausfundamente abfangen und eine Spritzbetonwand, die an einer Stelle acht Meter in die Tiefe geht, schützt die umliegenden Gebäude“, sagt Wolfgang Schanz, der Leiter des Tiefbauamts. Eine Herausforderung sei es auch, die Zufahrt über die Vogelsangstraße zu finden. „Die ist recht eng, aber mehr war nicht drin“, so Schanz.

Einlass nur mit Chipkarte

Zunächst genügt es aber, wenn die neuen Stellplatzmieter die Zufahrt finden. Denn 68 von 72 Parkplätzen sind für Anwohner reserviert, die mit einer Chipkarte Einlass in die Garage erhalten. Die übrigen vier Stellplätze vermietet die Stadt an Stadtmobil. Reinhard Möhrle ist froh, dass die Tiefgarage nun in Betrieb ist: „Die positiven Auswirkungen des Parkraummanagements sind im Stadtbezirk spürbar, aber nicht alle Probleme sind gelöst.“ Das Gebiet, in dem das Rossbollengässle liegt, hat vor allem nachts Probleme. Die Anwohner dort finden nach wie vor nur schwer einen Platz für ihr Fahrzeug. Künftig sind nun aber 68 Autos von der Straße. Das sind fast 300 Meter freier Platz, geht man von einer Durchschnittslänge eines Autos von vier Metern aus.

Die Kosten für die Tiefgarage inklusive der Gestaltung des Rossbollengässles zu einem Spiel- und Aufenthaltsplatz belaufen sich auf etwa 2,7 Millionen Euro. Die Stellplatzmieter zahlen 60 Euro monatlich. „Da möchte ich ja schon von einer sozialen Einrichtung sprechen“, sagt Wolfgang Schanz. Das Geld fließt in den Topf der Parkraumrücklagen. Aus diesem hat sich die Tiefgarage finanziert. „Diesen Topf hat es schon immer gegeben und er wird durch das Parkraummanagement nun ergänzt“, sagt Klaus-Dieter Hauck vom Tiefbauamt. Das bedeute zwar nicht, dass alle Einnahmen für mehr Parkraum im Westen ausgegeben würden, aber doch zu einem guten Teil. „Der Westen profitiert davon“, so Hauck. „Ohne das Parkraummanagement hätte man auf diese Tiefgarage hier vielleicht noch länger warten müssen.“

Am 22. September wird auch der Innenhof eröffnet

Nicht mehr lange warten müssen die Anwohner auf das Ende der Bauarbeiten im Innenhof. Am 22. September werden mit einem Fest die Eröffnung des neuen Hofs und gleichzeitig das achtjährige Bestehen der Initiative Rossbollengässle gefeiert. Die Initiative hatte sich dafür eingesetzt, dass der Hof nicht bebaut, sondern den Bürgern zur Verfügung gestellt wird. So ist es nun gekommen. Auf der einst schmucklosen Fläche gibt es künftig für die Kinder eine Kletterwand, eine Rutsche und einen Spielturm. Außerdem können sich die Anwohner auf der Abendterrasse in der Ecke treffen, in die auch abends die Sonne scheint, und das Grün dank Rasen und Bäumen genießen.