Pfarrer Axel Schwaigert wird bei der Preisverleihung von George Bailey am Klavier begleitet. Foto: Lichtgut/Christoph Schmidt

Im Theater Rampe ist am Sonntag der Toleranzpreis Rosa Detlef verliehen worden. Preisträger waren Gökay Sofuoglu und der Verein Weißenburg.

Stuttgart - Am Sonntagnachmittag ist im Theater Rampe der Preis Rosa Detlef verliehen worden. Zum zehnten Mal wurden damit Menschen ausgezeichnet, die sich rund um die Themen Homo-, Bi-, Trans- und Intersexualität engagiert haben. Mit der Verleihung des Rosa Detlef an Menschen und Organisationen, die an einer besseren Gesellschaft arbeiten, sollen andere ermutigt werden, sich selbst offen und mit Zivilcourage zu engagieren.

In der Kategorie Einzelperson wurde Gökay Sofuoglu ausgezeichnet. „Er hat die intellektuelle Transferleistung erbracht, die versteht, dass Ausländerfeindlichkeit, Islamophobie und Homophobie unheilige Geschwister sind, geboren aus der gleichen Geisteshaltung“, heißt es in der Begründung der Jury. Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde Deutschland und der Türkischen Gemeinde in Baden-Württemberg zeige sich auf dem CSD genauso wie auf der Trans-Pride. „Er stellt sich hin, ist dabei und damit gibt er ganz viel Mut, Kraft und Ausdauer“.

Ein Ort, an dem Menschen sein können wie sie sind

Die Laudatio für Sofuoglu, der an der Preisverleihung nicht teilnehmen konnte, hielt SPD-Bundestagsabgeordnete Ute Vogt. Ebenso wie für den Gewinner in der Kategorie Gruppe: den Verein Weißenburg. „Die Weißenburg zeigt, dass es mutige Menschen braucht, die Gesicht zeigen“, sagte sie. Die Weißenburg sei ein Ort, an dem Menschen sein können, wie sie sind.

Der Preis wird von der Metropolitan Community Church „Salz der Erde“ gestiftet. MCC ist eine weltweit agierende Freikirche, hat den CSD in den USA ins Leben gerufen und weltweit etwa 250 Gemeinden mit 18 000 Mitgliedern. In Stuttgart ist die Gemeinde seit fast zwanzig Jahren aktiv.

Wie wichtig der Preis, auch in seinem zehnten Jahr noch ist, machte der Pfarrer der Stuttgarter MCC-Gemeinde klar. „Da sein, Mitmachen, zu sich stehen ist heute wichtiger denn je“, sagte Axel Schwaigert. Hass und Hetze erzählten von Zeiten der Diskriminierung und der Ausgrenzung, die manche gerne wieder haben wollten. „Jeder von uns kann mit seinen Taten und seinem Einsatz verhindern, dass der alte braune Geist aus der Flasche gelassen wird.“