Mit einem außergewöhnlichen Muskattrollinger gewinnt Leon Gold aus Weinstadt-Gundelsbach die Württemberger Weinmeisterschaft Edition Rosé unserer Zeitung.
Von wegen wer zu spät kommt, den bestraft das Leben: Zum Finale der Württemberger Weinmeisterschaft Edition Rosé hatte es Leon Gold wegen eines anderen Termins ohne Warm-up gerade noch so in die Sendung geschafft. In der wurde sein Muskattrollinger als letzter Kandidat vorgestellt – doch in der Abstimmung der Leserinnen und Leser von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten haben sich die Verhältnisse gedreht: Gold für Gold!
Mit Namen spielt man zwar nicht, lautet eine alte Regel im Journalismus, die ohnehin nicht von allen berücksichtigt wird. Aber wenn es der Betreffende schon selbst tut, zumal er sich auch marketingtechnisch gut einsetzen lässt. . . „Im Einklang mit der Natur und Wein wird Gold“, heißt es auf der Homepage über die biodynamische Arbeit des Winzers, der seinen Nachnamen auch auf den Etiketten groß rausbringt. Dabei hat Leon Gold „bei Null angefangen“. Umgeben von jahrhundertealter Tradition ist er „ohne die Bürde eines elterlichen Weinguts im Rücken“ immer noch ein relativer Newcomer. 2013 aus der Pfalz als Techniker für Weinbau und Önologie zurück ins Remstal gekommen, startete er zwei Jahre später mit seinem Weingut in Gundelsbach und bewirtschaftet inzwischen 18 Hektar.
Leon Golds Rosé polarisiert wie kein anderer im Finale
Ein Neuling in der Württemberger Weinmeisterschaft ist Leon Gold allerdings nicht. Schon im Vorjahr stand er mit einem Rosé im Finale: einer Cuvée aus Portugieser, Trollinger und Muskattrollinger. Diesmal sollte es ein reiner Muskattrollinger sein, der eine außergewöhnliche Fruchtigkeit und auch Pfeffrigkeit hat. Das begeistert selbst Holger Gayer, Geschäftsführender Redakteur unserer Zeitung und Moderator der Weinmeisterschaft, der an sich kein Fan dieser Rebsorte ist. Dass bei diesem sehr eigenwilligen Muskat Rosé 2024 die Meinungen auseinandergehen können, zeigt das Votum der Leser: 31,2 Prozent wählten ihn auf den ersten Platz, aber auch 14,8 Prozent auf den letzten.
Insgesamt aber konnte sich Leon Gold erkennbar in einem sehr ausgewogenen Feld von sechs Finalisten absetzen. An die vierzig Weine waren wieder zur Blindverkostung im Sensorikstudio der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt Weinsberg eingereicht worden, wo unsere Weinkolumnisten zusammen mit dem Direktor Dieter Blankenhorn die Endrundenkandidaten herausgeschmeckt hatten. „Alle sind mega-gut, aber auch mega-unterschiedlich“, so Holger Gayer in der Finalrunde.
Empfohlen wird der Sieger vor allem zum Aperitif
Körperreich sind die beiden Rosés, für die im Saignée-Verfahren etwas Saft von kräftigen Rotweinen abgezogen wird: der Attempto aus dem Weingut Herzog von Württemberg mit Lemberger und Merlot als Basis; und der „ROSÉ!“ vom Weingut Kinzinger in Enzweihingen, einer Cuvée aus Lemberger und Merlot sowie etwas Syrah und Cabernet Sauvignon. Als „Powerpaket“ mit viel Trollinger, etwas Cabernet Sauvignon und Franc sowie Merlot überzeugt der Wein von Marcel Idler aus Strümpfelbach. Für unsere Kolumnisten ein „Partywein“ ist der fast pinkfarbene Trollinger aus der Privatkellerei Eberbach-Schäfer in Lauffen am Neckar. Eher klassisch ist die lachsfarbene Cuvée aus Spätburgunder und Zweigelt von der Weinmanufaktur Stuttgart.
Und der Siegerwein? „Unkompliziert ohne jegliche Banalität hat er ein distinktiv schwäbisches Naturell mit ordentlichem Schwung in der Hüfte.“ Da ist er wieder, der Marketingmensch im Winzer, der heutzutage immer mehr hervortreten muss. Ganz einfach aber sagte Leon Gold in der Finalrunde über seine kaum vertretene Rebsorte: „Muskattrollinger macht total viel Spaß.“ Wegen einer Restsüße von immerhin 9,6 Prozent bei nur 11,5 Prozent Alkoholgehalt empfiehlt er seinen Wein als Aperitif oder zum Dessert. Oder man genießt mit ihm auf der Terrasse „die Leichtigkeit des Lebens“, weswegen Rosés ja insgesamt als Sommerweine so beliebt sind.
Weinmeister Leon Gold
Siegerpaket
Ab sofort können in unserem Portal www.shop711.de für 88,60 Euro Pakete mit sechs Gold-Weinen bestellt werden. Darin enthalten: 2024 Muskat Rosé (Gewinner-Wein); 2023 Rosé Gold, Cuvée Rosé trocken; 2023 Rot Gold, Cuvée Rouge trocken; 2023 Gundelsbach Weißburgunder/Chardonnay trocken; 2022 Beinstein Zweigelt trocken; 2023 Steingrüble Riesling Halbstück trocken
Sendung
Die Siegerehrung mit Verkostung im Weingut Leon Gold ist ab dem 4. Juli, 19 Uhr, unter dem Link https://zeitung-erleben.de/event/rose-meister-2025 zu sehen.