Das ehemalige Kleintierzüchterheim soll zum Jugendhaus umgebaut werden. Die Jugendlichen wünschen sich einen Skaterpark, einen Proberaum für Bands sowie Beamer für Filmführungen. Die Gemeinde will 400 000 Euro für den Umbau in die Hand nehmen.
Nach zwei Stunden hingen die ersten Ergebnisse des Runden Tisches als bunte Kärtchen an der Pinnwand: Skaterpark, Beamer für Filmvorführungen, Proberaum für Bands, Gemüsebeet, das wünschen sich die Jugendlichen.
Die Gemeinde will 400 000 Euro in die Hand nehmen
Überrannt haben die Mädchen und Jungen die Verwaltung nicht gerade. Aber das Angebot, am Runden Tisch teilzunehmen, der ein Konzept erstellen soll, mit dem aus dem ehemaligen Kleintierzüchterheim in „Rom“ ein Jugendhaus wird, haben gut 20 angenommen. Am Mittwochabend fand das erste Treffen im Rathaus statt, an dem Informationen ausgetauscht und Wünsche gesammelt wurden. In zwei Wochen treffen sich die Teilnehmer wieder. Dann wollen sie in die Detailplanung für das Jugendhaus einsteigen, für das die Gemeinde insgesamt rund 400 000 Euro ausgeben will.
Eine größere Gruppe junger Skater war gekommen, darunter auch Joshua Engels, der die Unterschriftenaktion für einen Skaterpark gestartet hatte. Einige Jugendliche von der Landeskirchlichen Gemeinschaft sowie Milchhäusle-Gänger und Schüler gesellten sich dazu. Auch die Nachbarn aus der Kelterstraße waren da: Der Musikverein hatte eine Vertreterin geschickt, die Sportvereinigung ihren Vorsitzenden Herbert Hagenlocher. Auch Bürgervertreter aller Fraktionen nahmen teil. „Wenn der Runde Tisch ein sinnvolles, gemeinsames Ergebnis vorlegt, wird der Gemeinderat sicher zustimmen“, sagte Stefan Altenberger. Der Kernener Bürgermeister will mit möglichst breit gefächerter Beteiligung einen großen Konsens erreichen.
Der Sanitärbereich muss erneuert werden
Zunächst berichtete Horst Schaal, der Bauamtsleiter, über die geplanten Renovierungen. Ausgetauscht werden die Außentüren, die Fenster und die Glasbausteine in der Fassade. Auch der Sanitärbereich muss erneuert werden, ebenso Elektrik und Heizung. Geplant ist, das Dach zu richten und eine Fotovoltaikanlage zu installieren. Das Geld dafür sei im Haushalt schon vorgesehen. Die Küche wird nicht ausgetauscht. Sie sei zwar nicht mehr die neueste, aber komplett ausgestattet, sogar mit Geschirrspülmaschine, erklärte Schaal. Bodenbeläge und Decken sollen ebenfalls bleiben. Auch in die Außenfassade will die Gemeinde nichts investieren, sie hofft auf den Einsatz der späteren Nutzer. „Das Gebäude ist überschaubar und nicht hoch, mit viel Farbe kann man da viel erreichen.“
Sozialarbeiter sollen ein Büro bekommen
Vorgesehen ist, ein Büro für Sozialarbeiter einzurichten. Schaal schlug vor, mit Trockenbau einen rund 20 Quadratmeter großen Arbeitsbereich aus dem Raum herauszuschneiden, den die Züchter für Ausstellungen genutzt hatten. Die Wirtschaft könnte dann als täglicher Treffpunkt mit einem großen Tisch und einer Chill-Ecke ausgestattet werden. Die Idee kam bei den Jugendlichen nicht ganz so gut an. Sie wünschen sich, dass der große Saal als Ganzes bleibt – für Konzerte und Kino. „Ihr werdet den nicht täglich nutzen können, weil er schwer zu heizen ist. Deshalb brauchen wir kleinteilige Zimmer, in denen Ihr Euch immer aufhalten könnt“, sagte Schaal.
Der Standort des Büros, die Gestaltung des Außenbereichs, den die Skater gerne ganz für sich hätten, und weitere Details sollen beim nächsten Runden Tisch besprochen werden. „Ich finde es toll, dass Ihr so engagiert seid“, sagte Altenberger, „aber wir haben 1500 Jugendliche in Kernen, und es soll ein Haus für alle werden.“