Der Freitag wird künftig ein öffentlicher Badetag. Foto: Hans-Dieter Wolz

Künftig wird der Freitag ein öffentlicher Badetag im Hallenbad Rommelshausen. Nach dem Auslaufen der Premiumkarte gibt es eine preisgünstige Jahreskarte.

Rommelshausen - Bürgermeister Stefan Altenberger befürchtet für das Hallenbad ein weiterhin steigendes Defizit. Für 2014 werden schon 545 000 Euro Zuschussbedarf erwartet. Unter den Gemeinderäten fand aber am Dienstag der Wunsch eine große Mehrheit, neben mittwochs, donnerstags und sonntags auch freitags einen öffentlichen Badebetrieb zu ermöglichen. Weil dies Mehrkosten von 20 000 Euro verursacht, enthielt sich der Bürgermeister der Stimme. An Montagen, Dienstagen sowie Mittwochvormittagen ist das Bad durch Schulen und Vereine belegt.

Nach der Premiumkarte gibt es eine Jahreskarte

Der Gemeinderat beschloss in seiner Sitzung in der Glockenkelter außerdem, nach dem Auslaufen der Premiumkarte eine Jahreskarte für 150 Euro einzuführen. Eingeschlossen sind kostenloser Eintritt ins Freibad Stetten plus eine Zehnerkarte für die Kinder.

Insgesamt verschlingen die 7,5 Stunden geöffnetes Bad am Freitag aufs Jahr gerechnet Mehrkosten von 35 000 Euro. Um 2000 Euro billiger wird es, weil der Gemeinderat das Badeende auf einheitlich 20.30 Uhr festlegt und damit nur am Donnerstag eine halbe Stunde kürzer. Bis zu 20 000 Euro will die Gemeindeverwaltung sparen, wenn Einsatzzeiten der Schwimmmeister für Vereins- und Schulsport reduziert und für den öffentlichen Badebetrieb genutzt werden. „Sportlehrer haben sowohl die Befähigung, als auch die rechtliche Aufsichtspflicht. Von Sportvereinen und Einrichtungen, die Schwimmunterricht oder Wasserübungen anbieten, sollte die Befähigung nach Ansicht der Verwaltung verlangt werden können“, schreibt Hauptamtsleiter Bernhard Bühler in einer schriftlichen Vorlage an den Gemeinderat.

Mit den Schulen wird noch ein Konsens gesucht

Einige Vereine und Institutionen hatten die Übernahme der Verantwortung allerdings abgelehnt. Im Schwimmunterricht der Kindergärten werden die Bademeister weiterhin die Aufsicht übernehmen, da, wie der Hauptamtsleiter formuliert, „von den Erzieherinnen keine entsprechende Befähigung verlangt werden kann“. Mit den Schulen wird die Gemeindeverwaltung nach Aussage von Bühler noch einen Konsens suchen. Bei Vereinen, Volkshochschule und sonstigen Nutzern soll jedoch die neue Linie klar verfolgt werden.

„Mittwoch, Donnerstag und Sonntag ist zu wenig“, so formulierte der UFW-Fraktionsvorsitzende Hans Dietzel die Mehrheitsmeinung. Auch CDU-Gemeinderat Jochen Alber glaubt: „Das Angebot bestimmt die Nachfrage.“ Die Verwaltung befürchtet dagegen, dass sich die Schwimmer nur auf vier statt drei Badetage verteilen.

Das Bad zählt monatlich 1780 Gäste

Die Besucherzahlen seit der Wiedereröffnung des neuwertig sanierten Bads legen dies nahe: Monatlich 1780 Badegäste seit der Wiedereröffnung des Schwimmtempels entsprechen doch nur den Vorjahren: Im monatlichen Schnitt ergaben sich 1630 Besucher im Jahr 2011, 1635 in 2010 und 1800 in 2009.

Altenberger befürchtete, dass der Gemeinderat den Beschluss fürs Freitagsbaden nicht mehr zurücknehmen wird, wenn der Erfolg ausbleibt, und dass dann in der Bevölkerung auch noch der Samstag als Badetag verlangt wird. „Ein Ruhetag ist aber im Hinblick auf die starke Belastung der beiden Schwimmmeister notwendig“, beharrt Hauptamtsleiter Bühler. Auf einen Vorschlag von Hans Dietzel beschloss der Gemeinderat, die Freitagsöffnung bis Ende 2015 ausdrücklich zu befristen. „Dann muss der Gemeinderat neu beschließen.“