Höchste Zeit, dass in Stuttgart ein Platz oder eine Straße nach dem früheren Oberbürgermeister Manfred Rommel benannt wird, findet Lokalchef Jan Sellner
Stuttgart - Ehret die Alten, eh sie erkalten.“ Alt-OB Manfred Rommel (1928 – 2013) hat wohl geahnt, warum er diesen Satz formulierte. Ein Fall von schwarzem Humor. In doppeltem Sinne des Wortes. Die heutige CDU-Fraktion, angeführt von Alexander Kotz, hat dafür keinen Sinn. Humorlos kühl reagiert man auf Bemühungen, eine Straße oder einen Platz in der Stadt nach dem früheren Stuttgarter Oberbürgermeister zu benennen.
Diese Bemühungen sind zweifelsfrei berechtigt, einmal, weil diese Ehre auch anderen verstorbenen Stadtoberhäuptern zu teil geworden ist. Vor allem aber wäre es verdient: Rommel hat Stuttgart groß gemacht – als eine Stadt der Toleranz, der Weltoffenheit und der Vielfalt. Der Urschwabe hat gezeigt, dass Schwäbisch nicht automatisch eng bedeutet, sondern zumindest in seinem Fall auf spezielle Art weise.
Eine Peinlichkeit
Diese Qualität lässt Kotz leider vermissen. Der Hinweis, dass es ja bereits einen Manfred-Rommel-Flughafen gebe und dies eine große Ehre sei, ist richtig. Warum sollte der Name Rommel aber nicht auch im Stadtbild auftauchen? Ein geeigneter Platz – oder ein Plätzchen – ist längst ausgeguckt: der Kleine Schlossplatz. Auch eine Straße ist denkbar. Doch die CDU zeigt wenig Interesse. Der frühere Finanzbürgermeister Klaus Lang hat diese Peinlichkeit – vier Jahre nach Rommels Tod – jetzt als solche benannt und bekommt dafür zurecht viel Beifall. Man darf das CDU-Verhalten auch schäbig nennen. Nebenbei stellt sich die Frage: Wenn man das nicht hinbekommt, was dann? Kurzum: An das Thema gehört ein Haken dran. So schnell wie möglich.