Verletzt wurde bei der Explosion den Carabinieri zufolge niemand (Symbolbild). Foto: AFP

In der italienischen Hauptstadt explodiert ein Sprengsatz. Der Polizeichef beschwichtigt. Doch angesichts der Gefahr durch islamistische Terroristen sind die Sicherheitskräfte auch in Italien in Alarmbereitschaft.

Rom - Vor einer Leitstelle der Carabinieri in Rom ist ein kleiner Sprengkörper explodiert. Die Staatsanwaltschaft habe Ermittlungen eingeleitet und vermute einen terroristischen Hintergrund, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa am Donnerstag. Von islamistischem Terror war nicht die Rede. Verletzt wurde den Carabinieri zufolge niemand.

Bei der Staatsanwaltschaft war zunächst niemand für eine Bestätigung oder weitere Informationen zu erreichen. Ein Sprecher der Carabinieri sagte, die Ermittlungen stünden noch ganz am Anfang. Der „rudimentäre Sprengsatz“ hat demzufolge die Eingangspforte beschädigt, als er gegen 5.30 Uhr vor einer Kommandostation der Carabinieri im Stadtteil San Giovanni südlich des Hauptbahnhofes explodierte.

Polizeichef Franco Gabrielli sprach von einem „schwerwiegendem Vorfall“, der aber „kein Grund für Panikmache“ sein dürfe. „Ich will eine Botschaft der Beruhigung senden, wir sprechen nicht von einer besonders besorgniserregenden Situation“, sagte er laut Ansa.

Italienische Einsatzkräfte sind stets in Alarmbereitschaft

Im Mai war im Zentrum von Rom ebenfalls ein kleiner, selbstgebauter Sprengsatz explodiert, damals auf einem Parkplatz einer Post. Der Vorfall hatte für Aufregung gesorgt, weil er sich unweit von Touristen-Attraktionen wie dem Circus Maximus ereignete.

Aufgrund der internationalen Terrorgefahr sind auch die italienischen Einsatzkräfte in Alarmbereitschaft. Die Präsenz von Polizei und Militär ist gerade an Sehenswürdigkeiten, Bahnhöfen oder Metro-Stationen groß.

Polizeichef Gabrielli sagte, für schwerwiegender als den Vorfall am Donnerstag halte er den Aufmarsch von einem Dutzend Neofaschisten am Mittwoch vor der Redaktion der Tageszeitung „La Repubblica“. Die Maskierten hatten Rauchbomben gezündet und auf Transparenten zum Boykott des links-liberalen Blattes aufgerufen. „Wenn ein Journalist bedroht oder in seinem Handeln beschränkt wird, glaube ich, sind das Themen, die die ganze Gesellschaft betreffen“, sagte Gabrielli.