Ein Unfall bei Bauarbeiten hat einen folgenschweren Wasserrohrbruch in Villingen-Schwenningen verursacht. Foto: dpa/Elmar Schlenker

Gesicht im Rathaus waschen, sein Geschäft im Toilettenwagen verrichten: Ein Wasserrohrbruch mit Folgen hat das Wochenende in Schwenningen bestimmt.

Ein Baggerschaufel hat einen folgenschweren Wasserrohrbruch in Villingen-Schwenningen verursacht, der Tausenden Menschen den Zugang zu fließendem Wasser gekappt hat. Weil die Stadtwerke nach der Reparatur die Wasserversorgung nur sehr langsam wieder in Betrieb nehmen konnten, mussten sich die Leute anderweitig mit Trinkwasser versorgen.

Die Stadt im Schwarzwald-Baar-Kreis richtete dafür mehrere Stellen ein - etwa im Rathaus. Zudem ließ sie Toilettenwagen aufstellen. An mehreren Orten waren Sanitäranlagen geöffnet, um sich zum Beispiel waschen zu können. Lief schon wieder Wasser aus dem heimischen Hahn, müssen Anwohnerinnen und Anwohner es abkochen.

Bis Sonntagabend sollten den Plänen zufolge alle Haushalte wieder mit Wasser versorgt werden. Doch Prognosen seien schwierig, sagte eine Stadtsprecherin am Nachmittag. Da waren kleinere Teile des betroffenen Stadtteils Schwenningen noch immer ohne Wasser. Zudem war den Angaben zufolge während des Wiederauffüllens ein weiteres Rohr gebrochen, das repariert werden musste. Das Ausmaß sei aber deutlich kleiner als noch am Freitag, als das Ganze losging.

Wasserdruck ist noch zu gering

Zudem sei der Wasserdruck relativ gering, sagte die Sprecherin. Daher würden gerade in Hochhäusern untere Stockwerke schon versorgt, höher gelegene Etagen aber erst später. Gleiches galt für höher gelegene Straßenzüge. In einem Video auf der Stadtwerke-Homepage erklärte Mitarbeiter Benjamin Breuer, warum die Wasserversorgung behutsam hochgefahren werde: „Ein Kubikmeter Wasser wiegt ungefähr eine Tonne.“ Es gelte, Folgeschäden durch zu rasches Füllen zu vermeiden.

Das Gesundheitsamt des Schwarzwald-Baar-Kreises habe ein Abkochgebot für den gesamten Stadtbezirk Schwenningen angeordnet, teilten die Stadtwerke mit. Dieses gelte bis auf Widerruf. Zur Desinfektion werde das Wasser gechlort. Es könne daher leicht nach Chlor riechen.