Robert Habeck verteidigt seinen Rückzug aus den sozialen Netzwerken. Foto: dpa-Zentralbild

Robert Habeck kritisiert den Kurznachrichtendienst Twitter scharf. Der Grünen-Vorsitzende verteidigt seinen Rückzug aus den sozialen Netzwerken.

Berlin - Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck hat den Internetdienst Twitter scharf kritisiert und seinen eigenen Rückzug von sozialen Netzwerken verteidigt. „Das Medium hat sich seit Obamas erstem Wahlkampf von einem Instrument der Demokratisierung eher zu einem Instrument der Spaltung entwickelt“, sagte Habeck der Wochenzeitung „Die Zeit“ mit Blick auf Twitter. Am stärksten stehe für diese Entwicklung „der Twitterer Donald Trump“.

Habeck hatte Anfang der Woche sein Twitter- und sein Facebook-Konto gelöscht, nachdem private Daten von ihm und seiner Familie ausgespäht und ins Internet gestellt worden waren. Weiterer Grund war ein umstrittener Tweet Habecks im Vorfeld des Landtagswahlkampfs in Thüringen. Für ihn als Politiker sei „Twitter gar kein Medium des echten Dialogs, das ist doch ein Mythos“, sagte der Grünen-Vorsitzende nun der „Zeit“.

Rückkehr vorerst ausgeschlossen

Er kündigte an, er werde künftig vermehrt andere Formen der Begegnung suchen: „Meine Sehnsucht nach direktem Austausch mit den Leuten wird in Zukunft eher noch größer sein, in Gestalt echter Gespräche und langsamerer digitaler Kommunikation.“

Eine Rückkehr zu Facebook oder Twitter schloss Habeck vorerst aus. „Ich kann nicht unendlich in die Zukunft sehen, aber erst mal habe ich die Brücken gesprengt“, sagte er der „Zeit“. Habeck hatte mit seinem Rückzug eine kontroverse Debatte über Chancen und Risiken des Einsatzes sozialer Netzwerke als Mittel der Politik ausgelöst.