Dank seines Lebenswandels kennt die ganze Welt einen kanadischen Regionalpolitiker: Rob Ford trank, nahm Drogen, fuhr betrunken Auto - und bestritt alles, bis es nicht mehr ging. Foto: EPA

Betrunken am Steuer, Crack geraucht, Kokain genommen: Die Vorwürfe an die Adresse von Torontos Skandalbürgermeister Rob Ford sind lang. Nun gibt er wegen eines Tumors seine Wiederwahl auf - und macht Platz für seinen Bruder.

Betrunken am Steuer, Crack geraucht, Kokain genommen: Die Vorwürfe an die Adresse von Torontos Skandalbürgermeister Rob Ford sind lang. Nun gibt er wegen eines Tumors seine Wiederwahl auf - und macht Platz für seinen Bruder.

Toronto - Torontos Skandalbürgermeister Rob Ford will sich wegen eines Tumors nicht mehr zur Wiederwahl stellen.

"Ich könnte jetzt vor dem Kampf meines Lebens stehen und die Menschen in Toronto sollen wissen, dass ich diesen Kampf führen und gewinnen werde", erklärte Ford am Freitag. Dem Rat seiner Familie und der Ärzte folgend müsse er sich auf seine Gesundheit konzentrieren. Ein anderer Ford steht dennoch auf dem Wahlzettel Ende Oktober: Statt Rob kandidiert nun sein älterer Bruder Doug.

Ford ist seit 2010 Bürgermeister von Kanadas größter Stadt. Im vergangenen Jahr wurden Vorwürfe laut, er habe sich mehrfach völlig betrunken, Crack geraucht und Kokain genommen und sei betrunken Auto gefahren. Ford hatte die Anschuldigungen vehement bestritten und die Taten erst eingeräumt, als die Polizei eindeutige Beweise veröffentlichte. Obwohl ihn der Stadtrat daraufhin weitgehend entmachtet hatte, hielt der 45-Jährige an einer Wiederwahl fest.

Einem Krankenhaussprecher zufolge hat Ford einen Tumor in seinem Bauch. Er habe seit drei Monaten Bauchschmerzen, die dann schlimmer geworden seien. Im Krankenhaus sei der Tumor entdeckt worden. Frühestens in einer Woche sei zwar klar, ob der Tumor gut- oder bösartig sei. Er würde aber doch mehrere Wochen ausfallen und sei deshalb nicht bereit für den Wahlkampf.

Rob Ford zog sich nur eine Stunde vor dem Meldeschluss für Bürgermeisterkandidaten zurück. Doug Ford bewarb sich noch später, da waren es nur noch Minuten bis zum Fristende. Doug ist 49 und selbst seit Jahren Stadtrat.