Der 330 Millionen Euro teure Neubau des städtischen Klinikums am Katharinenhospital kann nicht wie geplant am 26. Oktober eingeweiht und auch nicht wie geplant im November bezogen werden. Durch einen Riss in der Wasserleitung ist ein zweistelliger Millionenschaden entstanden.
Stuttgart - Der 330 Millionen Euro teure Neubau des städtischen Klinikums am Katharinenhospital kann nicht wie geplant am 26. Oktober eingeweiht und auch nicht wie geplant im November bezogen werden. Im dem 90 000 Quadratmeter großen Neubau für die Frauen- und Kinderklinik ist eine bereits vor Monaten verbauten Wasserleitung gerissen.
Das aus dem Leck ausgetretene Wasser hat mehrere komplett fertiggestellte Stockwerke beschädigt. Die Stadt rechnet mit einem Schaden in zweistelliger Millionenhöhe. Er ergibt auch aus der Tatsache, dass der minutiös geplante Umzug aller Patienten aus den Olgahospital und der Frauenklinik verschoben werden muss. An den Umzugsplänen arbeiten seit rund einem Jahr 400 in- und externe Mitarbeiter. Eine teilweise Inbetriebnahme des Neubaus ist offenbar wegen technischer Abhängigkeiten nicht möglich.
Hiobsbotschaft stark verschlüsselt verkündet
Der Countdown bis zur Einweihung des Neubaus an der Kriegsbergstraße am 26. Oktober stand am gestrigen Mittwoch auf 30 Tage. Die Stadtverwaltung verkündete die Hiobsbotschaft am Nachmittag stark verschlüsselt. Der Pressedienst meldete einen „erheblichen Wasserschaden“, blockte aber wie die Fachverwaltungen Anfragen ab. Dafür gab es eine Einladung, sich am heutigen Donnerstag mit zwei Bürgermeistern auf der Baustelle über das Ausmaß der Schäden zu informieren.
Bisher sah der Plan vor, dass die Frauenklinik am 9. November von Bad Cannstatt an den neuen Standort in der Innenstadt zieht. Die Neonatologie sollte vom 11. bis zum 22. November folgen, die hochempfindlichen Patienten des Kinderkrankenhauses Olgäle sollten am 23. November den Schluss bilden. Ein neuer Termin wäre kurzfristig kaum möglich. Verzögerungen zu Beginn des Großprojekts hatten die Einweihung von Ende 2012 auf diesen Herbst hinausgeschoben. Die Kosten sind von 270 auf 330 Millionen Euro gestiegen.