Die Regionalligisten KSV Musberg und SG Weilimdorf müssen am Doppelkampftag Niederlagen hinnehmen. Einer ist sich schon jetzt sicher: Er hat den künftigen Meister gesehen.
Für beide war es die Chance, in der Tabelle ganz vorne anzugreifen – bei beiden stand am Ende jedoch die Enttäuschung in die Gesichter geschrieben. Sowohl der KSV Musberg als auch die SG Weilimdorf haben in der Feiertag-Wochenend-Doppelschicht der Ringer-Regionalliga Dämpfer hinnehmen müssen. Gezeigt hat sich, dass vor allem die Konkurrenz aus Hofstetten und Freiburg in dieser Saison schwer zu überflügeln sein wird.
Eben im badischen Hexenkessel des weiterhin verlustpunktfreien Spitzenreiters KSV Hofstetten haben die Musberger ihre erste Saisonniederlage erlitten – wobei das dortige 12:20 allerdings weniger schmerzt als der Ausrutscher tags darauf. Nur gute 24 Stunden später kam das Filderteam in eigener Halle gegen den Außenseiter RG Lahr überraschend nur zu einem 13:13-Remis. „Wir haben zu viele Punkte unnötig liegen gelassen“, moniert der Trainer Markus Scheibner. Die Folge: „Schade, damit sind wir von der Tabellenführung jetzt erst einmal weit weggerutscht.“
Während im Topduell in Hofstetten der Ausfall von Giuliano Perri (57 kg, beruflich verhindert) und Andre Timofeev (98 kg, krank) die eigenen Hoffnungen von vornherein hatte sinken lassen, lief gegen Lahr auch auf der Matte einiges außer Plan. Vor allem die Niederlagen der beiden Schwergewichte des Aufgebots, des Timofeev-Ersatzes Dzhambulat Ustaev und von Malte Ziegler, waren nicht einkalkuliert. Ustaev, Neuzugang vom Oberligisten Kurpfälzer Löwen, landete gegen Thomas Gebhardt sogar auf den Schultern.
Erwartbarer war da schon, dass Asis Isaev und André Ehrmann gegen starke Gegner ihre bislang makellosen Saisonbilanzen einbüßten. Beide verloren je zweimal, Ehrmann jeweils knapp, zuletzt gegen Lahrs französischen Junioren-EM-Teilnehmer Naim Vadji Bolaky-Meite (1:3). Ungeschlagen bleiben in Musberger Reihen dagegen Patryk Olenczyn (nun insgesamt 5:0 Siege) und Stefan Coman (nun 4:0 Siege).
Unterdessen war die SG Weilimdorf am Samstagabend nah dran, für den hoch gewetteten Klassenneuling ASV 1885 Freiburg zum Stolperstein zu werden. Zur Halbzeitpause führten die Nord-Stuttgarter mit 14:2 – ehe sie noch mit 14:17 den Kürzeren zogen. „Eine sehr gute Leistung unserer Mannschaft, aber es hat dann unglücklich nicht gereicht“, sagt der sportliche Leiter Markus Laible – dies gegen ein aus seiner Sicht „richtiges Brett“. Sicher ist er sich mit Blick auf die Gäste: „Das sind die Stärksten in der Liga. Die werden Meister.“ Als Emporkömmling der Szene arbeiten die Breisgauer mit einem aufgerüsteten Kader am dritten Aufstieg in Serie.
Die beiden Schlüsselkämpfe: In der 71-Kilogramm-Klasse lag Florian Bohn gegen Andrej Janzen 5:0 vorn, ehe ihn die Kräfte verließen. Endstand: 5:7. Und in der 80er-Kategorie punktete Lukas Laible gegen Konstantin Polewoi 18 Sekunden vor Schluss zum 4:3, brachte seinen Vorsprung jedoch ebenfalls nicht über die Zeit. Endstand: 4:7. „Es waren Kleinigkeiten, die entschieden haben“, konstatiert Laible. Pech des Terminplans freilich auch, dass der Gegner just an diesem Wochenende erstmals in Bestbesetzung unterwegs war. So bekam es der bisherige Weilimdorfer Punktegarant Anton Buchholz mit einem übermächtigen Kontrahenten zu tun: Er war gegen den ungarischen aktuellen WM-Dritten Robert Attila Fritsch ohne Chance (0:15).
Zuvor, am Freitag, hatten die Weilimdorfer, ihren Auswärtskampf bei der KG Dewangen/Fachsenfeld souverän mit 18:7 gewonnen. In der Tabelle stehen sie nun bei 8:4 Zählern, Platz fünf. Der KSV Musberg ist mit 9:3 Punkten Dritter.