Kevin Karl (links) hat spektakuläre Würfe in seinem Repertoire. Foto: Michael Käfer

Kevin Karl, der erfolgreichste Ringer des SV Fellbach, startet an diesem Freitag im bulgarischen Samokov bei den U-20-Weltmeisterschaften.

Im Trainingslager in Serbien hat Nachwuchs-Bundestrainer Christian Fetzer seine Ringer ordentlich gefordert. Bei der unmittelbaren Vorbereitung der auf die Stilart griechisch-römisch spezialisierten Belegschaft der Nationalmannschaft standen außer dem obligatorischen Krafttraining vor allem Trainingskämpfe auf dem Programm.

 

Für den Bundestrainer ist Karl ein Mann für die Zukunft

Mittendrin im Verbund der besten U-20-Ringer und Athleten war mit Kevin Karl auch ein Nachwuchsakteur des SV Fellbach, der von Christian Fetzer als einer von lediglich vier Kämpfern der Stilart griechisch-römisch für die gegenwärtig im bulgarische Samokov ausgetragenen U-20-Weltmeisterschaften nominiert wurde. „Kevin hat in Serbien noch einmal sehr gut trainiert und einen guten Eindruck hinterlassen“, sagt der Bundestrainer und lobt seinen von diesem Freitag an in der Klasse bis 67 Kilogramm startenden Kämpfer. „Ich habe die Eindrücke der Europameisterschaften herangezogen“, sagt der Vize-Europameister von 2005 und frühere Landestrainer von Württemberg über die Nominierungskriterien. Zudem ist Kevin Karl nach Überzeugung des Bundestrainers „ein Mann für die Zukunft“, der mit seinen gerade einmal 18 Jahren noch zweimal bei einer U-20-Weltmeisterschaft an den Start gehen kann.

Zuletzt einen starken Eindruck hinterlasen

Für Kevin Karl liefen die auf Platz neun zu Ende gegangenen kontinentalen Meisterschaften vor zwei Monaten im Ergebnis zwar nicht ganz wunschgemäß, aber einen starken Eindruck hat der Mann vom SV Fellbach dennoch hinterlassen. Speziell der von Kevin Karl überaus knapp mit 3:5 verlorene Auftaktkampf gegen den aus der Ukraine stammenden letztjährigen U-17-Europa- und Vizeweltmeister Vladyslav Pokotylo macht Hoffnung. Sowohl mit dem EM-Zweiten aus der Ukraine, als auch dem aktuellen EM-Dritten, dem Georgier Anri Khozrevanidze, könnte es nun erneut zu einem Aufeinandertreffen kommen. Nicht unter den 28 Konkurrenten von Kevin Karl ist in Samokov jedoch der russische U-20-Europameister Minigiiian Goriaev.

Kevin Karl gibt sich selbstbewusst

Auch wenn Kevin Karl seit der vor rund zwei Wochen erfolgten Rückkehr aus dem serbischen Trainingslager mangels Übungsstätte nicht mehr in Fellbach, sondern stattdessen in Korb, Aalen und Schorndorf trainieren konnte, ist der Bronzemedaillengewinner der U-17-Europameisterschaften von 2024 optimistisch. „Ich will Weltmeister werden“, sagt der Mann vom SV Fellbach, der in der kommenden Saison als Mannschaftsstarter für den Bundesligisten ASV Schorndorf antreten wird. Ob es mit der Goldmedaille bereits in diesem Jahr klappen wird, bleibt abzuwarten, an den grundsätzlichen Möglichkeiten des Talents gibt es aus Expertensicht jedoch kaum Zweifel.

Kevin Karl ist schon länger verletzungsfrei

Christian Fetzer hält sich zwar mit der Vorgabe von konkreten Erwartungen zurück, zumal die Konkurrenz bei globalen Titelkämpfen nochmals härter ist als bei kontinentalen Meisterschaften. Er sagt aber auch: „Vom technischen Repertoire her kann Kevin jeden schlagen.“ Außer den guten Trainingseindrücken spricht für ein erfreuliches Abschneiden von Kevin Karl dessen Verletzungsfreiheit, ein bei dem 18-Jährigen fast schon ungewohnter Zustand. Die bei den Europameisterschaften erlittene Rippenverletzung ist vollständig ausgeheilt und mit einem Körpergewicht von rund 69 Kilogramm lag er kurz vor den Meisterschaften voll im Plan für das Limit bis 67 Kilogramm.

Auch Tariel Shavadze ist von seinem Schüler überzeugt

Optimistisch ist zudem Tariel Shavadze, der Cheftrainer beim SV Fellbach und weiterhin Heimtrainer von Kevin Karl. „Er hat Chancen um eine Medaille zu kämpfen“, sagt Tariel Shavadze, der seinen Vorzeigeathleten ausnahmsweise bei der WM nicht vor Ort betreuen kann. Indes sei die Klasse bis 67 Kilogramm nach Überzeugung des Fachmanns die am besten besetzte Kategorie. Außer asiatischen Ringern hält Tariel Shavadze Vladyslav Pokotylo und Anri Khozrevanidze für die heißesten Titelanwärter – und die hat Kevin Karl ja bereits kennengelernt.