Noel Lozancic, Tariel Shavadze, Timur Demir, Kyriakos Papadopoulos (von links) Foto: /Michael Käfer

Bei den deutschen Titelkämpfen der B-Jugend-Ringer gewinnt Noel Lozancic Gold und Timur Demir Silber. Kyriakos Papadopoulos wird außerdem Vierter.

Der Empfang am Montagabend war laut und farbenprächtig. Schwarz-rot-goldene Wimpel hingen im Gymnastikraum der Silcherhalle, und die jüngsten Nachwuchsringer des SV Fellbach bildeten mit ihren Fähnchen ein Spalier für Noel Lozancic, 14, Timur Demir, 13, und Kyriakos Papadopoulos, 13. Der Grund des Aufmarschs war überaus erfreulich, denn das Trio hatte die Plätze eins, zwei und vier bei den am Wochenende in Laudenbach ausgetragenen deutschen Meisterschaften der B-Jugendlichen im griechisch römischen Stil errungen. Rechnet man den bereits im April von Kevin Karl gewonnenen nationalen Titel der A-Jugendlichen hinzu, dann ist 2022 für den Sportlichen Leiter Thomas Heumann „ein Jahr, das es so noch nicht gegeben hat“.

 

Noel Lozancic landet im Finale einen 5:1-Sieg

Besonders groß war naturgemäß die Freude bei Noel Lozancic. Im vergangenen Jahr war der damals für die Gewichtsklasse bis 80 Kilogramm viel zu leichte Spezialist für die Stilart griechisch-römisch frühzeitig ausgeschieden – und zog daraus besondere Motivation. „Der Sieg war meine Revanche für das vergangene Jahr“, sagte der Schüler der Untertürkheimer Linden-Realschule, einer Eliteschule des Sports. Nach vier zumeist vorzeitigen Siegen spielte Noel Lozancic im Finale am Sonntagmorgen gegen den Westendorfer Vitus Scheifele seine Routine aus und erreichte einen 5:1-Punktsieg.

Timur Demir hadert mit einer Wertung für seinen Gegner

Timur Demir, dessen Vater Yasar Demir an der Seite von Tariel Shavadze den Fellbacher Ringernachwuchs kompetent anleitet, war sich am Montagabend noch nicht so ganz sicher, ob er sich über die Silbermedaille in der Klasse bis 57 Kilogramm freuen sollte. Immerhin war ihm bereits im vergangenen Jahr der Sieg in der Klasse bis 52 Kilogramm gelungen. Überlegen agierend gewann er viermal vor dem Schlussgong. Auch im Finale führte der Achtklässler, der am Freitag seinen 14. Geburtstag feiert, bis wenige Sekunden vor Schluss mit 7:6. Dann erhielt sein Gegenüber Maurice Roos für eine Technik vier Punkte, obwohl die Fellbacher Beobachter eine im griechisch-römischen Stil unerlaubte Beinarbeit erkannt haben wollen. „Wenn man bis zum Finale kommt und dann so verliert, ist das sehr, sehr bitter“, sagte Timur Demir zur 7:11-Niederlage.

Obwohl er zum jüngeren Jahrgang der B-Jugendlichen gehört, war auch Kyriakos Papadopoulos mit hohen Ambitionen zu dem nationalen Kräftemessen gefahren. Letztlich haderte er mit seinem vierten Platz in der Klasse bis 48 Kilogramm. Objektiv betrachtet ist es dennoch ein Erfolg, der dazu beitrug, dass der SVF in der Vereinswertung den ersten Rang unter 75 Klubs belegte.

Hugo Wahl war in der höheren Gewichtsklasse ohne Chance

Bereits im Vorfeld chancenlos war Hugo Wahl bei den parallel in Hohenlimburg ausgetragenen deutschen Meisterschaften im Freistil. Trotz eines württembergischen Meistertitels der Klasse bis 52 Kilogramm musste er auf Anweisung des Landestrainers Othmar Kuhner eine Kategorie höher antreten, da der 13-Jährige bei einem direkt nach dem Urlaub stattfindenden Qualifikationswettbewerb knapp drei Pfund zu schwer gewesen war. Nach zwei Niederlagen gegen die späteren Erst- und Viertplatzierten belegte Hugo Wahl den 16. Platz unter 20 Startern seiner Kategorie bis 57 Kilogramm.