Der Bietigheimer Rapper Rin trat in der Porsche-Arena auf. Foto: Lichtgut

Der Bietigheimer Rapper Rin feiert in der Porsche-Arena mit rund 5500 Fans eine rauschende Rap-Sause nach dem Motto „kurz, aber heftig“. Wir haben die Bilder vom Konzert.

Stuttgart - Zwei Mal Deutsch-Rap und HipHop am Neckarpark, aber zwei verschiedene Welten: Während am Samstag in der Schleyerhalle mit den Fantastischen Vier sozusagen die Alterspräsidenten des Genres Hof hielten, gab sich nebenan in der Porsche-Arena beim Konzert des Bietigheimer Rappers Rin die nächste Generation ein Stelldichein.

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Wobei sich die Bezeichnung Konzert für diesen Auftritt als denkbar unbrauchbar erweist. Rin, bürgerlich Renato Simunovic, brauchte am Samstagabend weder eine Band noch eine klassische Konzertdramaturgie, um die ausverkaufte Halle mit einer Ein-Mann-Show der Marke „kurz, aber heftig“ zum Toben zu bringen.

Melancholischer Rap

Und das mit zunächst nicht einmal zweckdienlich anmutenden Mitteln: Rins kühler, mitunter melancholischer Cloud-Rap, von einem im Bühnenhintergrund agierenden DJ per Laptop zugespielt, wirkt an sich alles andere als partytauglich – wird es aber durch die Macht der Menge: Wenn sich einer traurig und alleine fühlt, ist das ein kleines Drama – wenn Fünfeinhalbtausend sich melancholisch fühlen, wird daraus ein Happening der Extraklasse.

Dass der Star des Abend netto lediglich knapp sechzig Minuten auf der Bühne steht, zwei Begleitacts ran müssen, um den Show an die Zwei-Stunden-Grenze zu hieven: Das alles spielt für ein restlos beglücktes und erschöpftes Publikum nicht einmal eine Nebenrolle. Nebenan mögen die Fantastischen 4 das musikalisch ergiebigere Konzert gegeben haben – die wahrscheinlich fulminantere Party fand am Samstagabend in der Porsche-Arena statt.