Der italienische Fußball-Weltmeister Vincenzo Iaquinta und dessen Vater müssen sich neben 145 anderen Angeklagten vor einem Gericht in Reggio Emilia verantworten. Foto: ANSA

Am Mittwoch hat der bislang größte Mafia-Prozess Norditaliens begonnen. Unter den 147 Angeklagten befindet sich auch der Fußball-Weltmeister Vincenzo Iaquinta.

Reggio Emilia - Der bislang größte Mafia-Prozess Norditaliens hat mit großem öffentlichen Interesse begonnen. Insgesamt 147 Angeklagte, darunter der italienische Fußball-Weltmeister Vincenzo Iaquinta und dessen Vater, müssen sich seit Mittwoch vor einem Gericht in Reggio Emilia verantworten. Das Verfahren in einem eigens neu gebauten Gerichtssaal begann unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Zunächst ging es hauptsächlich um Verfahrensfragen, wie italienische Medien berichteten.

Im Visier der Justiz steht die kalabrische Mafia ‚Ndrangheta, die mehr und mehr auch im Norden des Landes aktiv wird. Iaquinta, der 2006 in Deutschland Weltmeister wurde, werden illegaler Waffenbesitz und Unterstützung der Mafia vorgeworfen, sein Vater wird verdächtigt, Mitglied der Verbrecherorganisation zu sein. Der frühere Nationalspieler weist die Vorwürfe zurück. Mit den beiden prominenten Angeklagten stehen zahlreiche Verdächtige vor Gericht, darunter Beamte, Politiker, Handwerker, Unternehmer und Journalisten.

Insgesamt 29 von ihnen waren beim Prozessauftakt in dem neuen Hochsicherheits-Saal anwesend. Einige weitere Angeklagte, die bereits in Haft sitzen, wurden per Video zugeschaltet. Zu den Anklagepunkten zählen vor allem klassische Mafia-Verbrechen wie Mord, Geldwäsche, Erpressung, Korruption und Stimmenverkauf bei Kommunalwahlen.