Lidl will wachsen – und deshalb einen Markt in der Ludwigsburger Oststadt deutlich vergrößern. Foto: AFP

Lidl will eine alte Filiale in der Ludwigsburger Oststadt abreißen und durch einen riesigen Neubau ersetzen – die Anwohner protestieren. Sie befürchten, dass ihre Häuser drastisch an Wert verlieren. Die Stadtverwaltung aber sieht das Vorhaben positiv.

Ludwigsburg - Trotz der Proteste: Die Stadt Ludwigsburg wird Lidl beim Neubau seiner Filiale an der Hindenburgstraße keine Steine in den Weg legen. Der Bauausschuss hat jetzt beschlossen, einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan für das Gebiet in der Oststadt aufzustellen. Lidl wird die Entwürfe nun gemeinsam mit der Stadt überarbeiten, aber scheitern wird das Projekt aller Voraussicht nach nicht mehr.

Im Kern plant das Unternehmen, die Verkaufsfläche von 1000 auf rund 1800 Quadratmeter zu erweitern. Anders als heute sollen die Parkplätze ebenerdig im Gebäude integriert werden, die Verkaufsebene soll deshalb ins erste Obergeschoss wandern. Darüber sind zwei Geschosse mit insgesamt 38 Wohnungen geplant. Das alles führt dazu, dass der Markt an der Hindenburgstraße satte 17 Meter in die Höhe wachsen wird.

Wie stark müssen die Nachbarn unter dem Projekt leiden?

Die Anwohner protestieren, weil sie zusätzlichen Lärm und Verkehr befürchten – und davon ausgehen, dass ihre Häuser an Wert verlieren, wenn diese im Schatten der riesigen Filiale verschwinden. Das Rathaus ist indes der Ansicht, dass die Planung städtebaulich vertretbar ist. „Es handelt sich um einen großen Baukörper, da gibt es nichts zu leugnen“, sagte der Chef-Stadtplaner Martin Kurt. Aber die Untersuchungen hätten ergeben, dass keine gravierenden Verkehrsbeeinträchtigungen zu erwarten seien. Eine Verschattungsstudie habe darüber hinaus ergeben, dass weiterhin genug Licht in die angrenzenden Gebäude falle. Gleichwohl wird sich die Verwaltung dafür einsetzen, dass das Dach weniger wuchtig gestaltet wird. Lidl hat angekündigt, das Gebäude an allen Seiten mit einer optisch ansprechenden Fassade zu versehen.

Grundsätzlich bewertete der Bauausschuss das Projekt positiv, weil dadurch die Nahversorgung in der Oststadt gesichert werde. Begrüßt wurde zudem, dass Lidl sich bereit erklärt hat, auf dem Areal auch 55 öffentliche Parkplätze zu schaffen.