Vergnügungspark, Weindorf, Konzerte, Festumzug, Maientagsfeier, Feuerwerk: Gefeiert wird in Vaihinger an der Enz von Freitag, 26. Mai, bis Dienstag, 30. Mai.
„Ich bin ja ein bisschen aufgeregt“, gibt Uwe Skrzypek zu. Und das darf der neue Vaihinger Oberbürgermeister auch sein. Denn es ist sein erster richtiger Maientag – und der wiederum ist der höchste Feiertag in der 30 000-Einwohner-Stadt mit ihren neun Stadtteilen.
Zwei Jahre lang hatte das große Traditionsfest pandemiebedingt pausieren müssen, im vergangenen Jahr fand zumindest eine abgespeckte Version statt. Und die hat Uwe Skrzypek schon tief berührt. „Wer die Rondellfeier mal erlebt hat, spürt, wie viel Schönes und Identität da drin steckt.“
Vorfreude und Lampenfieber
Es mischt sich beim OB Vorfreude und Lampenfieber, da das große Ereignis nun direkt vor der Türe steht. Fünf Tage lang – von Freitag bis Dienstag rund um Pfingsten – wird gefeiert wie vor der Pandemie: im Vergnügungspark und beim Weindorf am Egelsee, bei zahlreichen Konzerten, Führungen, und, und, und . . .
Großer Höhepunkt ist der Pfingstmontag, der Maientag, mit dem Festzug durch Vaihingen, 95 Gruppen mit rund 2500 Teilnehmern haben sich angemeldet, mit dabei acht Musikvereine, zehn Gespanne, und 15 Pferde. Weil Vaihingen an der Enz zudem sein Stadtjubiläum zum 50-jährigen Bestehen feiert, werden sich alle neun Stadtteile im Festumzug hintereinander zeigen.
Das Wetter soll gut werden. Und weil im Vergleich zu früher der Umzug etwas später, nämlich um 10.30 Uhr startet, und damit vielleicht noch mehr ausgeschlafene Gäste anlockt, rechnen die Veranstalter an diesem Tag mit rund 20 000 Besuchern.
Die sollen, da die Parkmöglichkeiten knapp sind, am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen, dazu werden auch Sonderbusse fahren. Ohne Auto anzureisen, dürfte sich auch an den anderen Festtagen lohnen. Genaue Besucherzahlen gibt es zwar nicht, aber – all die vielen dezentralen Veranstaltungen zusammengerechnet – dürften es um die 50 000 Personen sein, die sich am und rund um das Pfingstwochenende in Vaihingen an der Enz tummeln.
Festzug und Maientagsfeier
Doch zurück zum Pfingstmontag: Nach dem Festzug startet um circa 12 Uhr die Maientagsfeier im Rondell: Gemeinsamer Gesang, die Festrede einer Schülerin, verschiedene Vorträge, Flößertanz und Flößerlied stehen auf dem Programm. Rund 1000 Beteiligte sind dabei, mehr als in Vor-Corona-Zeiten, da diesmal alle Grundschulen Vaihingens mit von der Partie sind.
Hier und an vielen anderen Punkten der Veranstaltung wird deutlich, dass der Maientag seine Ursprünge in einem Kinderfest hat und das auch weiter so aufrecht erhalten wird. Die Historie besagt, dass der Maientag als ältestes weltliches Fest der Stadt auf ein Schulfest zurück geht, das wohl im Zusammenhang mit der Gründung der Lateinschule steht – womöglich bereits um das Jahr 1400.
Es wurde fortan jedes Jahr gefeiert. Dabei zogen die Lateinschüler mit ihren Lehrern vor die Stadt, wo sie sich einen ganzen Tag mit Spielen und Tanzen vergnügen durften. Spätestens im 18. Jahrhundert entwickelte sich das Schulfest zu einem Fest der ganzen Bürgerschaft , bei dem sich Jung und Alt auf dem Egelsee vergnügte. Mehr und mehr zog der Vaihinger Maientag auch die Besucher von auswärts an.
Die Kinder stehen auch am Nachmaientag, dem Dienstag nach Pfingsten, wieder im Fokus. Beim Rondell gibt es ab 15.30 Uhr Kinderspiele und das Mastklettern der Schulen. Und mehr für die Großen dürfte am Dienstag um 22.30 Uhr das große Abschlussfeuerwerk sein.