Pfanna-Kratzate mit Kompott Foto: AP

Herbert Wolff aus Backnang kennt noch andere Bezeichnungen für Pfanna-Kratzete.

Leser Herbert Wolff aus Backnang-Maubach schreibt zu unserem Rezeptvorschlag von letzter Woche (3. Mai): "Die Zubereitungsart der Pfanna-Kratzete kann ich nur bestätigen. In ländlichen Gegenden wird das Gericht heute noch gerne gegessen. Es gibt jedoch noch viele andere Bezeichnungen dafür. Allein im mittleren Kocherraum sind mir drei bekannt: Meine Großmutter nannte die Pfanna-Kratzete ,Gschmorgel'. An unserem früheren Wohnort in Gaildorf sagte unsere Nachbarin zu dem Gericht ,Stierum' - was nach dem schwäbischen Tunwort ,romstiera' einigermaßen plausibel klingt. Nur wenige Kilometer weiter, bei Sulzbach, sprach meine Schwiegermutter von ,Schollenbrei'. Als Beilage gibt es dazu heute noch Obstkompott oder Apfelbrei. Man isst aber auch Gsäls (Marmelade) dazu - speziell selbst eingekochtes Gsäls aus Himbeeren, roten und schwarzen Träuble.

Dazu noch eine kleine Episode: Wir waren früher häufig in Tirol in Urlaub. Mein damals fünfjähriger Sohn hatte großen Heißhunger auf Kaiserschmarren, der der Pfanna-Kratzete sehr ähnlich ist So verlangte er bei der Bestellung: Kaiserschmarren mit viel Gsäls. Die Kellnerin machte ein verdutztes Gesicht - bis wir ihr erklärten, dass Gsäls Marmelade ist und nicht wie in Österreich Gselchtes (gesalzenes Fleisch)."

Unser schwäbischer (heute deftiger) Spruch des Tages stammt ebenfalls von Herbert Wolff. Er zitiert einen Spruch seiner Großmutter. "Begegnete ihr jemand, der so tat, als sei er um einiges gescheiter als sie, pflegte sie hinterher zu sagen: ,Der isch ibergscheit wia d'Helappel, dui putzt de Arsch vorem Scheißa!' Wer die Helappel war, konnte ich nie aufklären."

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