Faschingsküchle Foto: Kraufmann

Marlene Grimminger hatte  gefragt: "Ich bin auf der Suche nach dem Rezept von Hefepfannkuchen."

Liebe Besucherinnen, liebe Besucher unserer Schwäbisch-Ecke: "In Baden-Württemberg we're all sitting in one boat." Dieser berühmte Ausspruch des scheidenden Ministerpräsidenten Günther Oettinger ist bei unserer Suche nach einem Rezept der fast vergessenen Hefepfannkuchen eindrucksvoll bestätigt worden. Wenn es um's Thema Heimat geht, packen alle mit an - oder zumindest sehr viele.

Leserin Marlene Grimminger hatte vor einer Woche gefragt: "Ich bin auf der Suche nach dem Rezept von Hefepfannkuchen - meine Mutter machte sie in meiner Kindheit." Antworten ließen nicht lange auf sich warten. Wie schon beim Rugele-Rezept in der Woche zuvor, meldeten sich Dutzende von Kennerinnen und Kennern zu Wort, so dass wir nun in der glücklichen Lage sind, Hefepfannkuchen im Dutzend anzubieten. Herzlichen Dank für die vielen Briefe und Rezepte, von denen wir stellvertretend zwei veröffentlichen. Margot Morgenstern aus Sindelfingen bereitet Hefepfannkuchen folgendermaßen zu:

Zutaten:

  • 250 g Mehl
  • 20 g Hefe
  • 1/4 l Milch
  • 1/2 Teelöffel Salz
  • 1 Ei

Aus dem Mehl, der mit lauwarmer Milch angerührten Hefe, Salz und dem Ei bereitet man einen weichen Teig, den man so lange rührt, bis er Blasen wirft. Anschließend wird der Teig abgedeckt und ungefähr eine Stunde zum Gehen an einen warmen Ort gestellt. Sobald er schön aufgegangen ist, setzt man mit einem Löffel kleine Küchlein ins heiße Fett der Pfanne und bäckt diese auf beiden Seiten hellbraun. Bevor die Küchlein auf den Tisch kommen, werden sie mit Zucker bestreut. Tipp: Zusammen mit Apfelbrei schmecken die Hefepfannkuchen besonders gut.

Leserin Vera Lauschke aus Winnenden bietet folgende Variante an:

Zutaten:

  • 1 Ei oder 2 Eigelb
  • eine Prise Salz und Zucker
  • 1/2 l Milch
  • 1/2 Würfel Hefe
  • 250-300 g Mehl
  • Fett für die Pfanne

Die Hefe mit etwas Mehl, Zucker und Milch verrühren und gehen lassen. Dann die restlichen Zutaten untermischen und darauf achten, dass es keine Klümpchen gibt. Wieder an einer warmen Stelle gehen lassen, bis der Teig doppelt so hoch wird. Eine Pfanne mit runden Vertiefungen heiß werden lassen und gut einfetten. Den flüssigen Teig mit einer Kelle reingießen und beidseitig goldbraun backen. Dies ist ein tschechisches Rezept; ich habe es von zu Hause. Man kann es in jeder beliebigen Pfanne zubereiten, aber ich kann Frau Grimminger aus Schwäbisch Gmünd die spezielle Pfanne auch schenken - ich habe mehrere."

Doch um welche spezielle Pfanne handelt es sich? Leserin Marianne Hiller aus Nürtingen weiß Rat: "Bei dem gesuchten Rezept kann es sich nur um Liwanzen (Dialekt Egerland) handeln. Der Teig wird in die Ausbuchtungen der Liwanzenpfanne gefüllt. Dies ergibt talerförmige Liwanzen. Die Liwanzenpfannen sind in jedem Haushaltsgeschäft in Tschechien erhältlich."

Kennen Sie auch ein typisch schwäbisches Rezept? Schreiben Sie uns: Zentralredaktion, Postfach 104452, 70039 Stuttgart, Stichwort: Schwäbisch, Fax: 0711/7205-7309; land@stn.zgs.de