Leserin Irmagard Abt aus Steinenbronn stimmt uns kulinarisch auf Ostern ein.

Leserin Irmagard Abt aus Steinenbronn stimmt uns kulinarisch auf Ostern ein:

"Zom Mittagessa ond zom Vespera: en ,falscher Has' uf Oschdera, Bebbelesgmias ond g'schtampfde Grombira d'r zua. S'isch koi Dachhas, s'isch au koi Feldhas - mir nemmet doch de Kender dean Osterhas ed weg. S'isch au koi Stallhas - dean verkaufer mir, no geid's a bar nuie Schuah d'r fir. S'isch en Hackbroda, der so g'formd wird, dass'r aussiehd wia en Has - d'Not macht erfenderisch. In meiner Kindheit nach dem Krieg gab es kaum Fleisch. Man freute sich deshalb auf diesen Braten.

Zum Rezept:

Zutaten für 4-5 Personen

  • 1 kg gemischtes Hack - je zur Hälfte Schwein und Rind
  • 1-2 Zwiebeln
  • 1 rohes Ei
  • 2 alte Brötchen, in Wasser eingeweicht
  • Pfeffer,
  • Salz und
  • etwas Senf

Zubereitung:

Das Hackfleisch in eine Schüssel geben, Zwiebeln würfeln, die Brötchen ausdrücken und ins Hack geben. Das Ei, Pfeffer, Salz und den Senf mit beiden Händen gut vermischen. Jetzt kann man zwei länglichen Laibchen formen, einen zur Hauptmahlzeit und den anderen zum Vespern.

Die Laibe von allen Seiten mit Semmelmehl bestreuen. Das Fett oder Butterschmalz in einer hohen Pfanne heiß werden lassen, den Hackbraten gut anbraten, von allen Seiten. Herausnehmen und eine Soße mit Zwiebeln, etwas Suppengrün und Soßenwürfel zubereiten. Damit der ,falsche Hase' auch den Namen verdient, gibt man ein paar Pilze und einen Schuss Rotwein dazu. Den Hackbraten in die Soße legen und eine Stunde bei 200 Grad im Backofen ohne Deckel garen.

Den Rosenkohl mit gewürfeltem Rauchfleisch dünsten. Die weichgekochten Kartoffeln schälen und mit Milch, etwas Butter und Salz zerstampfen. Wer's ed aushalda ka: Grombirasalat mit Spatza, des schmeckt au dr' zua."

Hier noch zwei Leserfragen, die wir an unsere kundigen Leserschaft weitergeben: Frau Leserin Brigitte Klein möchte gerne wissen, in welcher Gegenden Rugele gebacken werden.

Leserin Gisela Müller-Heyse ist auf der Suche nach einem Rezept für "Schotosoße": "Passend zum Osterfest, aber auch zur Hochzeit und anderen festlichen Anlässen ist der schwäbische Festtagskuchen mit Schottosoße. Es hat lange gedauert, bis ich sie als Reingeschmeckte entschlüsselt habe: eine über heißem Wasser (chaud d'eau) geschlagene Soße mit Eiern und Weißwein. Angeblich wird ein Stück Kuchen in die Soße eingetaucht. Vielleicht kennt ein Urschwabe das Rezept.

Von Frau Abt stammt auch unser heutiger Spruch des Tages: "A verschidd's Wasser kasch nemme ufheba!"

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