"Im Oktober ist man früher zum ,Buchele suchen' gegangen", schreibt Irmgard Abt.

"Immer im Oktober ist man früher in den Wald gegangen, um ,Buchele zu suchen"', schreibt Leserin Irmgard Abt aus Steinenbronn. "Die Blätter waren gefallen, somit auch die Bucheckern. Es war keine einfache Arbeit, denn wenn die Wildschweine schon da waren, mussten wir eine andere Stelle suchen. Viele Leute traf man an, die ebenfalls Bucheckern sammelten. Wenn die Säckchen voll waren, ging man zur Mühle und gab sie ab. Sie wurden gewogen, und je nach Gewicht gab es Speiseöl oder Mehl.

Unsere Mutter behielt stets ein Säckchen für sich. Als Brotback-Zusatz und zum Kuchenbacken wurden die Bucheckern in der Kaffeemühle gemahlen. Gab es in einem Jahr besonders viele Bucheckern, sagte meine Mutter: ,Ziaget euch no warm a', s'geit en schtreng'a Wenter!'

Meine Mutter hat auch einen wunderbaren Apfelauflauf mit Bucheckern gemacht, und der ging so:

1 Kilo Äpfel in dünne Scheiben schneiden und diese ,dachziegelmäßig' in einer gut ausgefetteten, ofenfesten Form aufschichten. Dann 5-6 Esslöffel gehackte Bucheckern über die Äpfel streuen. Zuletzt 3 Eidotter mit 200ml Sahne, 1/2 Teelöffel Zimt und 3 Esslöffel Zucker oder Honig fest verquirlen und über die Äpfel gießen. Bei 200· C etwa 35 Minuten backen."

Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Leserin Margit Käppeler aus Ostfildern. Sie schreibt: "Mein Metzger, der leider schon verstorben ist, hatte in meiner Jugend immer lustige Sprüche auf Lager, unter anderem diesen: Als jung verheiratete junge Frau (vor etwa 46 Jahren) wollte ich bei ihm Schweinefleisch kaufen, bat ihn aber, es solle nicht zu fett sein. Seine Antwort lautete: ,Mädle, ess Fett, dann brauchst koi Niveacrem!' Immer wieder muss ich daran denken, wenn ich Fleisch kaufe."

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