Einen Rumtopf können Sie ganz einfach zuhause ansetzen (Beispielbild) Foto: Lika Mostova/Shutterstock

Der Rumtopf für die Wintertage muss bereits im Frühsommer angesetzt werden. Wir erklären, wie es geht und welcher Rum mit welchen Früchten sich am besten eignet.

Vielerorts ist er etwas aus der Mode gekommen: der Rumtopf. Dabei stellt er eine gute Möglichkeit dar, frisches, reifes Obst zu konservieren und im Winter zu verzehren oder noch weiter zu verarbeiten. Beim klassischen Rumtopf werden die Früchte nach und nach mit hochprozentigem Alkohol (Rum) und Zucker in einem Keramiktopf eingelegt. Im Winter, wenn der Rumtopf fertig ist, kann er dann beispielsweise zu Gelee verarbeitet oder zu Pudding und anderen Süßspeisen gegessen werden.

Rumtopf – Das richtige Gefäß

Bei so manchen Eltern oder Großeltern steht er noch im Küchenregal: Der wuchtige Rumtopf aus Keramik oder Steinzeug. Selbstverständlich können die alten Gefäße auch heute noch genutzt werden, wenn sie keine Beschädigungen aufweisen. Wenn Sie kein eigenes Rumtopf-Gefäß besitzen, werden Sie vor allem online fündig (Rumtopf auf Amazon kaufenANZEIGE).

Prinzipiell eignet sich auch ein großes Glas als Gefäß für den Rumtopf. Wichtig ist, das Gefäß gründlich mit Essigwasser auszuspülen, um Keime zu beseitigen. Danach sollten Sie es innen nicht mehr anfassen. Durch die Lichteinwirkung verlieren die Früchte in einem Glasbehältnis allerdings deutlich schneller und mehr Farbe als in einem klassischen Rumtopf-Topf.

Welcher Rum eignet sich am besten für den Rumtopf?

Während vor ein paar Jahren der Gin ein wahres Revival erlebte, ist momentan der Rum im Kommen – mit einem selbstgemachten Rumtopf könnten Sie also zum wahren Trendsetter werden. In so manchem Rumtopf-Rezept wird als Spirituose Wodka oder Weinbrand verwendet, traditionell wird aber, dem Namen entsprechend, Rum genutzt, um das Obst zu konservieren.

Wichtig ist dabei, dass der Rum mindestens 54 % Alkoholvolumen enthält. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Früchte über mehrere Monate hinweg konserviert werden und nicht verderben. Idealerweise bewegt sich der Alkoholgehalt des Rums zwischen 54 und 60 Volumenprozent.

Klassischerweise wird brauner Rum für den Rumtopf verwendet, Sie können aber ebenso gut weißen verwenden. Das kommt ganz auf Ihren persönlichen Geschmack an. Gut zu den eingelegten Früchten passen Rum-Sorten mit ausgeprägten Vanille- und Karamellnoten.

Rumtopf selber machen – So setzen Sie den Topf an

Ein Rumtopf entsteht über mehrere Monate hinweg, weil immer wieder reife, saisonale Früchte hinzugegeben werden. Achten Sie darauf, nur reifes, festes und unbeschädigtes Obst zu verwenden, damit Ihr Rumtopf am Ende eine gute Qualität hat.

Prinzipiell gehen Sie dabei so vor:

  • Waschen Sie die Früchte ab und lassen Sie diese gut abtrocknen.
  • Füllen Sie die abgetropften Früchte in eine Schüssel und geben Sie das halbe Gewicht in Zucker dazu (also beispielsweise 500 g Früchte und 250 g Zucker). Lassen Sie dies für eine Stunde durchziehen.
  • Geben Sie die Früchte dann in den Rumtopf.
  • Gießen Sie so viel Rum auf, dass die Früchte fingerbreit bedeckt sind. Wenn die Früchte schwimmen, beschweren Sie das Obst mit einem kleinen Teller.
  • Verschließen Sie den Rumtopf und lagern Sie ihn kühl und trocken.

Überprüfen Sie regelmäßig, ob die Früchte noch gut mit Rum bedeckt sind und gießen Sie gegebenenfalls Alkohol nach.

Bei der ersten Ladung Obst benötigen Sie noch recht viel Rum (etwa 750 ml). Wenn Sie im Laufe des Jahres weitere Früchte hinzugeben, sinkt die benötigte Menge Rum (etwa 200 ml). Wie beschrieben, sollten die Früchte immer einen fingerbreit bedeckt sein, damit sie gut konserviert werden.

Vier Wochen nachdem Sie die letzten Früchte hinzugegeben haben, gießen Sie weitere 300 ml Rum nach (siehe auch Rumtopf-Kalender).

Wer mag, kann zu jeder Ladung Früchte eine Vanilleschote und/ oder eine Zimtstange hinzugeben, um dem Rumtopf noch mehr Aroma zu verleihen.

Der Rumtopf-Kalender und die richtigen Früchte

Folgende Früchte können Sie zur richtigen Zeit in den Rumtopf geben:

  • Mai/ Juni: Setzen Sie den Rumtopf wie oben beschrieben mit Erdbeeren an. Auf 500 g Erdbeeren kommen 250 g Zucker sowie 750 ml Rum.
  • Juni/ Juli: Geben Sie 500 g entkernte Sauerkirschen sowie 250 g Zucker und 200 ml Rum hinzu.
  • Juli/ August: Nun haben Aprikosen oder Pfirsiche Saison. Diese werden abgezogen, entkernt und halbiert. Auch hier geben Sie 500 g Früchte, 250 g Zucker und 200 ml Rum wie oben beschrieben zum Rumtopf hinzu.
  • August/ September: Nun wandern nach dem gleichen Prinzip entkernte und halbierte Pflaumen oder Mirabellen in den Rumtopf. Wieder lassen Sie 500 g Früchte mit 250 g Zucker durchziehen und geben dies dann mit 200 ml Rum in den Rumtopf.
  • September/ Oktober: Jetzt werden Birnen reif. Ohne Kerngehäuse, geschält und in Stücke geschnitten kommen 500 g Obst mit 250 g Zucker und 200 ml Rum in das Gefäß. Als Alternative können Sie auch frische Ananas verwenden.
  • Oktober/ November: Etwa vier Wochen, nachdem Sie die letzten Früchte hinzugegeben haben, gießen Sie noch einmal 300 ml Rum nach. Lassen Sie den Topf dann noch etwas ruhen.
  • November/ Dezember: Ihre Geduld zahlt sich aus – der Rumtopf kann geöffnet werden. Sie können ihn entweder pur trinken, zu Gelee oder Cocktails verarbeiten oder mit den Früchten Pudding und andere Desserts garnieren. Lassen Sie es sich schmecken!

Weitere Früchte, die Sie im Laufe des Jahres zum Rumtopf geben können, sind: Himbeeren, Johannisbeeren, Melonen (entkernt und geschält) sowie Weintrauben (kernlos).

Welcher Zucker ist für einen Rumtopf geeignet?

Für den Rumtopf eignet sich Einmachzucker besonders gut, da er aus großen und gleichmäßigen Kristallen besteht. Der Einmachzucker ist aber nicht zu verwechseln mit Gelierzucker, da er keine Geliermittel enthält.

Sie können aber auch normalen weißen Haushaltszucker verwenden, um den Rumtopf anzusetzen.

Eine weitere Alternative ist außerdem brauner Kandiszucker.

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Rumtopf-Verwendung: Was kann man mit dem fertigen Rumtopf machen?

Die Früchte des Rumtopfs können vielfältig verwendet und weiterverarbeitet werden:

  • Als Beilage zu Eis, Pudding oder Milchreis
  • Als Füllung von Windbeuteln, Pfannkuchen oder Crêpes
  • Mit Sekt oder Wein aufgegossen als Cocktail oder Bowle
  • Mit einem Geliermittel zu Gelee verarbeiten
  • In Kuchen, Pasteten oder Törtchen eingebacken

Sie können die eingelegten Früchte natürlich auch ganz einfach pur genießen.

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Selbstverständlich sollten Kinder, Schwangere, Stillende und alle anderen, die keinen Alkohol trinken sollten, auch die monatelang eingelegten Früchte nicht verzehren.

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