Grünes Licht für den Rettungshubschrauber in Pattonville gibt es aus dem Stuttgarter Rathaus. Foto: /Andreas Rosar

Am Flugplatz darf der Rettungshubschrauber künftig regelmäßig nachts starten, wenn es nach der Landeshauptstadt geht. Ungeachtet der Kritik aus der Anwohnerschaft der Nachbarstädte, hat die die Kommune auf der der Flugplatz liegt, nichts gegen Nachtflüge.

Am Flugplatz Pattonville soll der dort stationierte Rettungshubschrauber künftig auch nachts zu Einsätzen starten können. Dagegen wehren sich Anwohner, die wegen des Fluglärms um ihre Nachtruhe fürchten. Neben den angrenzenden Kommunen Remseck und Kornwestheim hat nun auch die Landeshauptstadt Stuttgart ihre Stellungnahme zu der geplanten Ausweitung vorgelegt.

Wie eine Sprecherin der Landeshauptstadt erklärt, hat Stuttgart nach der Anhörung des Bezirksbeirats Mühlhausen und der städtischen Fachämter (Branddirektion, Amt für Umweltschutz, Amt für Stadtplanung und Wohnen, Amt für öffentliche Ordnung) eine Stellungnahme an die für die Genehmigung zuständige Luftfahrtbehörde im Regierungspräsidium Stuttgart abgegeben. Die Landeshauptstadt hat demnach keine Einwände gegen den Änderungsantrag. „Insbesondere bestehen keine fachlichen Bedenken an der Ausweitung des Flugbetriebs für die Rettungshubschrauber“, teilt die Stadt mit. Auch hinsichtlich der beantragten Flugbewegungen für Hobbyflüge wurden keine Einwände erhoben, da die zugrunde liegenden Gutachten die Einhaltung der Lärmrichtwerte bestätigten.

Das Verfahren wurde durch einen Antrag des Flugplatzbetreibervereins beim Regierungspräsidium Stuttgart gestartet. Ursache ist die landesweite Planung der Rettungshubschrauber-Standorte. Der Nachtbetrieb in Pattonville soll wichtig sein, um die Notfallversorgung im Land zu verbessern. Während der Flugplatz auf Stuttgarter Gemarkung liegt, sind vor allem Bewohner der Kornwestheimer Seite von Pattonville vom Lärm des Hubschraubers betroffen, weil diese nahe der Station leben.

Zwischen Notfallversorgung und Lärmschutz

Im Juni wurden die Bürger über die Pläne zur Ausweitung des Flugbetriebs informiert. Foto: Simon Granville

185 Einwendungen gab es daher gegen die Pläne für eine Ausweitung des Flugbetriebs. Die Stadt Kornwestheim forderte Lärmschutzmaßnahmen und die Verlegung des Start- und Landeplatzes des Hubschraubers auf einen anderen Teil des Flugplatzes. Remseck regt dies auch an. Der Ludwigsburger Landrat Dietmar Allgaier machte sich stark für die Ausweitung und begründete dies unter anderem mit der Notfallversorgung im Landkreis. Auch das Landratsamt steht einem Kompromiss mit einer Verlegung der Station innerhalb des Flugplatzes aber offen gegenüber. Für viele Anwohner wäre das auch eine gangbare Lösung.

Einwände gegen Nachtflüge

Die Entscheidung über die Ausweitung des Flugbetriebs fällt das Regierungspräsidium Stuttgart, das zuletzt mit der Auswertung der Einwände beschäftigt war. Einen Zeitplan für die Entscheidung gibt es nicht. Die Anwohner haben rechtliche Schritte angekündigt.