Derzeit wird untersucht, ob der Rettungshubschrauber in Pattonville regelmäßig nachts starten darf. Foto: Fotoagentur-Stuttgart/Andreas Rosar

Ob der Rettungshubschrauber am Standort bei Pattonville (Kreis Ludwigsburg) künftig auch nachts regelmäßig starten und landen darf, soll erst Mitte des Jahres feststehen. Anwohner erwägen bereits den Klageweg gegen die erwartete Lärmbelästigung.

Der Flugplatz Pattonville auf Stuttgarter Gemarkung war ein Aufreger des vergangenen Jahres für viele Anwohner in Pattonville. Vor allem auf der zur Kornwestheim gehörenden Seite des Ortes regte sich Widerstand bei Hausbesitzern, die in der Nähe des Flugplatzes wohnen. Grund sind Pläne, die unter anderem vorsehen, dass der dort stationierte Rettungshubschrauber künftig auch regelmäßig nachts starten und landen darf.

 

Einen entsprechenden Antrag auf Ausweitung der Erlaubnis hat der Flugplatzbetreiber bei der Landesluftfahrtbehörde beim Regierungspräsidium (RP) Stuttgart eingereicht. Die Nachbarstädte wurden um eine Stellungnahme gebeten, der Landrat sprach sich für die Erlaubnis von Nachtflügen aus und Anwohner formierten sich im Widerstand. Sie stellten sogar eigene Lärmmessungen an, weil sie die Berechnungen, die Grundlage für eine Nachtflugerlaubnis sein sollen, anzweifeln.

Nun warten alle Seiten auf eine Entscheidung in Stuttgart, doch diese lässt auf sich warten. „Die Landesluftfahrtbehörde prüft die eingegangenen Einwendungen und Stellungnahmen derzeit intensiv“, teilt eine Sprecherin des RP mit. 185 Einwendungen sind eingegangen, hieß es im Sommer. Nicht gerade wenige.

Sebastian Sigle neben der Lärmmessanlage auf seiner Dachterrasse. Foto: Werner Kuhnle

Insbesondere die „komplexe Lärmproblematik“ werde nochmals eingehend betrachtet. Erst wenn die Prüfung der Einwendungen und Stellungnahmen abgeschlossen sei, könne eine Entscheidung über den Antrag getroffen werden. „Derzeit rechnen wir mit einer Entscheidung Mitte 2025“, so die Sprecherin. Kontakt zu den Anwohnern, die sich gegen Nachtflüge wehren und Einwendungen eingereicht haben, gebe es während der Prüfung nicht, so das RP.

Das bestätigt auch Sebastian Sigle, einer der Anwohner, die sich gegen die Ausweitung des Flugbetriebs wehren. Er habe den Eindruck, dass die Ausweitung nun einfach durchgezogen werden solle. „Das ist schade, weil wir durchaus zu einem Kompromiss bereit wären“, betont Sigle. So könne man die erwartete Lärmbelästigung verringern, indem man den Hubschrauberstandort innerhalb des Flugplatz-Geländes verlegt. Gleichzeitig sagt er, dass man sich bei den Anwohnern notgedrungen auch schon mit dem Klageweg beschäftige.