Die Stuttgarter Rettungswagen waren im vergangenen Jahr pünktlicher bei ihren Patienten. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

2015 sind Rettungswagen in Stuttgart zu häufig zu spät zum Einsatzort gekommen. Im vergangenen Jahr konnten sie wie auch die Notärzte die gesetzlichen Vorgaben wieder einhalten. Weiteren Verbesserungsbedarf sehen die Verantwortlichen aber trotzdem.

Stuttgart - Die Rettungsorganisationen im Land fahren seit Jahren den gesetzlichen Vorgaben hinterher. Anders als noch 2015 haben aber zumindest in Stuttgart die Retter im vergangenen Jahr die gesetzliche Hilfsfrist erfüllt. Sie besagt, dass sie in 95 Prozent aller Fälle binnen höchstens 15 Minuten am Einsatzort sein müssen. Die Notärzte in der Landeshauptstadt kamen auf 95,25, die Rettungswagen auf 96,2 Prozent.

Grund für die Verbesserung ist die Aufstockung der vorhandenen Fahrzeuge. Seit Februar 2016 ist ein zusätzlicher Rettungswagen auf der Straße, im November ist ein weiterer hinzugekommen. Die Zahl liegt jetzt bei 17. Zudem ist ein anderes Fahrzeug, das bisher nur 16 Stunden pro Tag unterwegs gewesen ist, auf 24-Stunden-Betrieb umgestellt worden. Ein Gutachten im Auftrag der Stadt hatte im vergangenen Jahr eine erhebliche Versorgungslücke festgestellt und Gegenmaßnahmen notwendig gemacht.

Steigende Einsatzzahlen in Stuttgart

Mit der bisherigen Aufstockung ist es aber nicht getan. Jüngst ist ein zusätzlicher Notarztwagen in Dienst gestellt worden. Grund sind die immer weiter steigenden Einsatzzahlen in Stuttgart und landesweit, die Anlass zur Vermutung geben, dass die letztjährige Verbesserung trotz aller Anstrengungen nicht von langer Dauer sein könnte. „Das ist ein wichtiger Schritt für die Patienten. Wir müssen einen Puffer schaffen“, sagte der Stuttgarter Stadtdirektor und Feuerwehrchef Frank Knödler unserer Zeitung.

Andernorts im Land sieht es allerdings schlechter aus. Zwar veröffentlicht das Innenministerium die Werte aller 34 Rettungsdienstbereiche erst in einigen Monaten, die ersten Ergebnisse werden aber nach und nach bereits bekannt. So hat nicht nur der Bereich Rhein-Neckar die gesetzlichen Hürden gerissen, sondern auch der Rems-Murr-Kreis. Dort haben Landratsamt und Rotes Kreuz bereits umfangreiche Gegenmaßnahmen in die Wege geleitet.