Drei der aus einer Höhle in Thailand geretteten Jungen im Krankenhaus. Foto: Thailand Government Spokesman Bu

Nach Angaben eines beteiligten Tauchers seien einige Jungen bei der riskanten Rettungsaktion nicht bei Bewusstsein gewesen. Sie wurden wohl betäubt auf Tragen durch die gefährlichen Engstellen der Höhle gebracht.

Chiang Rai - Bei der Rettung der Fußballmannschaft aus einer überfluteten Höhle in Thailand waren nach Angaben eines beteiligten Tauchers einige Jungen nicht bei Bewusstsein. Die Jungen seien betäubt auf Tragen durch die gefährlichen Engstellen der Höhle gebracht worden, sagte Chaiyananta Peeranarong, der früher der thailändischen Marineeinheit Navy Seals angehörte, am Mittwoch.

Er war nach eigenen Angaben der letzte Taucher, der die Höhle verließ. „Einige von ihnen haben geschlafen, einige von ihnen haben mit ihren Fingern gewackelt ... groggy, aber sie haben geatmet“, sagte der thailändische Taucher über die geretteten Jungen. Auf dem Weg aus der Höhle seien Ärzte postiert gewesen, die bei den Fußballern ständig ihren Puls und ihren Zustand kontrolliert hätten. Bislang waren kaum Details über die hochriskante Rettungsaktion bekannt geworden.

Beruhigungsmittel vorab

Thailands Ministerpräsident Prayut Chan-O-Cha hatte am Dienstag nach Abschluss der mehrtägigen Rettungsaktion gesagt, die Jungen hätten ein Beruhigungsmittel verabreicht bekommen. „Es war ein leichtes Beruhigungsmittel, damit sie keine Angst haben“, sagte Prayut. Die Einsatzkräfte hatten vorab die Sorge gehabt, die Jungen könnten während des gefährlichen Tauchgangs durch die Höhle in Panik geraten. Ein professioneller Taucher und freiwilliger Helfer sprach im Sender BBC von „extrem gefährlichen“ Bedingungen bei „null Sicht“.

Die meisten Jungen konnten nicht schwimmen, keiner von ihnen hatte Taucherfahrung. Wie gefährlich die Rettungsaktion war, hatte vorab am Freitag der Tod eines erfahrenen thailändischen Tauchers auf dem Weg aus der Höhle deutlich gemacht. Die zwölf Fußballer im Alter zwischen elf und 16 Jahren und ihr 25-jähriger Trainer waren am 23. Juni in der Tham-Luang-Höhle von rasch steigenden Wassermassen überrascht worden. Neun Tage später wurden sie gefunden und mit Lebensmitteln versorgt und medizinisch betreut.

Erfolgreiche Rettung

Am Sonntag brachten thailändische und ausländische Einsatzkräfte die ersten vier Jungen aus der Höhle, am Montag folgten vier weitere und am Dienstag wurde der Einsatz mit der Rettung der letzten vier Jungen und ihres Trainers erfolgreich abgeschlossen.