Viele Wildbienen-Arten sind bedroht. Foto: picture alliance / dpa

Der Zuspruch für das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ ist groß. Ende Juli wollen die Initiatoren David Gerstmeier und Tobias Miltenberger den Zulassungsantrag beim baden-württembergischen Innenministerium einreichen.

Stuttgart - 18 000 Unterschriften sind in nicht einmal drei Wochen bei David Gerstmeier und Tobias Miltenberger von Pro Biene eingegangen. Die beiden Berufsimker planen ein Volksbegehren zur Rettung der Artenvielfalt in Baden-Württemberg. „Rettet die Bienen“ haben sie ihre Aktion genannt, dabei geht es ihnen längst nicht nur um bedrohte Wildbienen. Denn längst sind auch hierzulande unzählige Tierarten vom Aussterben bedroht.

Für die Annahme eines Volksbegehrens in Baden-Württemberg sind zunächst 10 000 Unterschriften nötig. Erste Zählungen der bei Pro Biene eingereichten Unterschriftenformulare zeigten deutlich, die für den Antrag zum Volksbegehren notwendigen Unterschriften von Bürgerinnen und Bürgern werde überschritten, sagt Sven Prange, Koordinator des Volksbegehrens.

Initiatoren planen auch Bündnis für Artenschutz

Gerstmeier und Miltenberger sind mit dem bisherigen Rücklauf sehr zufrieden. Sie sind sich einig: „Innerhalb dieser kurzen Zeit solch eine Resonanz zu bekommen, bestätigt unser Anliegen.“ Die Resonanz zeige, vielen Bürgern sei ein verstärkter Artenschutz offensichtlich sehr wichtig. David Gerstmeier ergänzt: „Die Zivilgesellschaft fordert einen dringlichen Wandel im Umgang mit der Artenvielfalt.“ Auch der Zuspruch aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft für das Volksbegehren von Pro Biene wachse.

Etwa 70 Vereine, Verbände, Unternehmen und Institutionen seien bereits dabei. „Im nächsten Schritt möchten wir ein Bündnis schmieden“, sagt Tobias Miltenberger, der Geschäftsführer von Pro Biene ist. Bisher unterstützen zum Beispiel der Nabu, der BUND, Demeter und Slow Food Deutschland.

Die Initiatoren fordern das Land auf, mehr gegen das Artensterben zu unternehmen

Den Artenschutz voranzubringen sei das zentrale Anliegen des Volksbegehrens. Diesem läge auch bereits ein Gesetzesentwurf zugrunde. Am 26. Juli wollen die beiden Imkermeister den Zulassungsantrag des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ beim baden-württembergischen Innenministerium einreichen. Bis dahin sammeln sie noch Unterstützungs-Unterschriften.

Zu den Forderungen der Initiative gehören: 50 Prozent Ökolandbau bis zum Jahr 2035, Halbierung der mit Pestiziden belasteten Flächen bis 2025, ein Verbot von Pestiziden in Naturschutzgebieten und der Schutz der Streuobstbestände. Ein ähnliches Volksbegehren haben Naturschützer in Bayern gestartet. Es gilt als das bislang erfolgreichste Volksbegehren im Freistaat.