Bis Sonntag kommen Automobil-Fans auf ihre Kosten. Die Retro Classics ist nach der coronabedingten Pause zurück auf der Landesmesse Stuttgart.
Aufwendig gestaltete Stände in vollen Hallen, Fachsimpeleien über automobile Raritäten aus dem vergangenen Jahrhundert, Schlangen an der Tageskasse - ein bisschen Normalität ist seit Donnerstag mit den Frühjahrsmessen auf das Messegelände zurückgekehrt, auch die Retro Classics lockt bis Sonntag wieder Oldtimer-Fans. Und doch hat die mit der Pandemie begonnene und durch den Krieg in der Ukraine beschleunigte Zeitenwende die „weltweit größte Messe für Fahrkultur“ voll erwischt.
Die Oldtimer-Messe ist kleiner geworden
Die absurden Preise, die einst für seltene Vorkriegsautos gezahlt wurden, sind Geschichte, der Markt für historische Fahrzeuge scheint gesättigt, die Nachfrage nach Standplätzen bei der Publikumsmesse hat nachgelassen. „Die ausländischen Aussteller halten sich noch sehr zurück“, sagte der Geschäftsführende Gesellschafter der RETRO Messen GmbH, Karl Ulrich Herrmann, bei der Eröffnungspressekonferenz. Deswegen ist die Retro Classics 2022 kleiner geworden, hat aber auch in fünf Messehallen viel zu bieten. Dazu gehören nicht nur Oldtimer-Prachtstücke, alte Busse, Feuerwehr- und Polizeifahrzeuge, sondern erstmals eine Fläche mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen.
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Mittendrin der legendäre DeLorean DMC-12 – allerdings in einer futuristischen Version mit Elektroantrieb, 300 Kilometer Reichweite, holografischen 3-D-Displays und Gestensteuerung. Messeveranstalter Herrmann hat deswegen einige böse Briefe von eingefleischten Oldtimer-Fans bekommen, weil ihrer Meinung nach solche und andere Autos jüngeren Baujahrs nichts auf einer Oldtimer-Messe verloren haben. Sie werden akzeptieren müssen, dass sich auch eine Retro Classics weiterentwickeln muss, damit ihre geliebten Oldtimer eine Zukunft haben. Und auch, dass bei der traditionellen Fahrzeug-Versteigerung am Samstag um 15 Uhr Fahrzeuge mit Baujahr 2010 unter den Hammer kommen werden.