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Oldtimer-Schau Retro Classics startet am 22. März – amerikanische Edelkarossen sind ein Schwerpunkt.

Stuttgart - Glänzende Lacke, große Motoren und das gewisse Etwas: Beim Betrachten eines Oldtimer-Wagens schlagen nicht nur Sammlerherzen höher. Karl Ulrich Herrmann hat sein Hobby gleich zum Beruf gemacht. Schon seit Jahrzehnten ist er privat Oldtimer-Fan, lange Zeit besaß er eine Firma für Werbetechnik. Im Jahr 2000 kam der damalige Stuttgarter Messechef auf Herrmann zu, ob er nicht eine Oldtimer-Ausstellung machen könne. Der Beginn einer der heute größten Messen dieser Art in Europa: der Retro Classics.

Zum zwölften Mal findet die Messe statt. 2011 kamen 65 000 Besucher, die Veranstalter hoffen in diesem Jahr auf eine erneute Steigerung. Die acht Hallen seien vonseiten der Aussteller bereits ausgebucht. 1350 Händler, Restauratoren, Privatverkäufer und Clubs aus 13 Ländern werden auf einer Fläche von rund 100 000 Quadratmetern ihre über 3000 Fahrzeuge zeigen.

Einen Schwerpunkt des Messeprogramms bilden US-amerikanische Edelkarossen aus den Jahren 1950 bis 1980. Neben einer Sonderausstellung zum Thema „Hot Rod und Street Rod“ präsentieren US-Car-Händler in Halle 5 ihr Fahrzeugangebot, darunter Autos der traditionsreichen Marken Buick, Cadillac, Dodge oder Plymouth, und gewähren Einblicke in Restauration und Tuning.

In Halle 1, der größten Messehalle, finden sich die Werkauftritte von Porsche, Aston Martin, Jaguar, Recaro und Rolls-Royce, die Hersteller BMW und Mercedes begehen die Jubiläen von 3er-BMW und Mercedes SL. In Halle 6 stehen dann rund 500 Fahrzeuge unmittelbar zum Verkauf. Das Böblinger Landratsamt sorgt dafür, dass stolze Neubesitzer ihren Oldtimer gleich mit nach Hause nehmen können. Ein rotes Mercedes-Pullmann-Cabrio aus dem Jahre 1925 etwa, es ist ein Unikat. Der Startpreis liegt allerdings im siebenstelligen Bereich.

Leihgaben von privaten Sammlern

Die meisten Wagen seien Leihgaben von Privatsammlern, erklärt Organisator Herrmann. Doch auch wenn der Stolz auf das Sammlerstück überwiegt: Natürlich hängen die Besitzer an ihren Fahrzeugen und machen sich bisweilen entsprechend Sorgen. Manch einer könne nachts kaum schlafen, erzählt Herrmann leicht vergnügt. Auch das eine oder andere historische Lenkrad soll bei anderer Gelegenheit schon abhandengekommen sein.

Neben schönen Autos dürften eingefleischte Oldtimer-Fans wie Neugierige an den vier Messe-Tagen auch allerlei Kuriositäten zu entdecken haben: einen Omnibus mit Bierzapfanlage etwa oder jenen Rolls-Royce von 1977, den der Maler Emanuel Bouchet zu einem knallbunten Kunstwerk auf vier Rädern werden ließ. Zum Staunen bringen dürfte auch der grüne „Flockenwagen“, der beweist, dass es bereits im Jahre 1888 ein mutmaßlich alltagstaugliches Elektroauto gab.

Retro Classics 2012, Messe Stuttgart, Donnerstag, 22. März, 15–19 Uhr, Freitag, 23. März, 10–19 Uhr, Samstag und Sonntag, 24./25. März, 9–18 Uhr, Eintrittskarten zu 16 Euro, ermäßigt 8 Euro. Infos auch unter retroclassics.de.