Luc-Lac-Chef Hung Tran in den neuen Räumen auf dem Pragsattel Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Das Luc Lac ist ein Klassiker in Stuttgart – nach zehn Jahren im Osten. Jetzt fängt das vietnamesische Lokal nach einem Umzug in den Norden an anderer Stelle neu an. Beim Konzept bleibt trotz der räumlichen Veränderung aber alles beim Alten.

Stuttgart - Eigentlich ist das Luc Lac ein Klassiker der Stuttgarter Gastronomie: Zehn Jahre lang lieferte das Restaurant am Neckartor asiatische Gerichte aus dem Wok. Aber vor rund sechs Wochen musste Inhaber Hung Tran im Prinzip neu anfangen: Mit seinem Lokal ist er quer durch die Stadt gezogen – an den Pragsattel. Ruhig sei es am neuen Standort, sagen seine Mitarbeiterinnen, schön grün auch. Der Betreiber des Cafés Gruenen hatte wegen Corona die Lust verloren und sei außerdem ein Stammgast, erzählen sie weiter. Als der Mietvertrag im Osten auslief, bot sich der Umzug in den Norden an. Beim Konzept bleibt trotz der räumlichen Veränderung (pastellgelbe Wände, blumige Zementfliesen) aber alles beim Alten.

Von Peking Ente bis Bún Tofu

Den Umzug müsste das Lokal locker wegstecken: Luc Lac heißt schließlich kreuz und quer auf Vietnamesisch. Eigentlich bezieht sich der Name auf die Küche, die das ganze Land abbildet und bei genauer Betrachtung durch ganz Asien führt. Suppen gibt es zur Vorspeise mit Kokos und Hühnchen (4,90 Euro) oder als Hauptgang mit gebratenem Rindfleisch und Reisbandnudeln für 13,90 Euro. Auf der Variationsplatte für zwei Personen (14,90 Euro) ist dagegen fast alles fritiert. Wan-Tan-Taschen und Kokos-Garnelen wirken wenig aufregend, knusprig und würzig sind die vietnamesischen Frühlingsrollen. Die Erdnusssoße hilft über das trockene Hühnchen-Saté hinweg, bei der Sommerrolle müssen Sojasoße und Schärfe den geschmacksneutralen Inhalt aufpeppen.

Aus dem Wok stammt der Hauptgang: gebratene Peking-Ente mit Nudeln und Gemüse(14,90 Euro). Das knusprige Fleisch ist eine Freude, das Gemüse noch knackig, die Nudeln schon leicht fettig, die angeblich würzige Soße dazu eher langweilig. Bún Tofu (12,90 Euro), das wahlweise auch mit Rind oder Hühnchen zu haben ist, ist ein erfrischend lauwarmer Salat. Der angebratene Sojaquark wird mit Reisnudeln, Chinakohl, Zitronengras, knackigen Erdnussstückchen und einer schön sauren Vinaigrette aus Limettensaft und Sojasoße kombiniert. Das Versprechen, alle Gerichte mit frischen Zutaten zuzubereiten, wird eingehalten. Mit Korianderstängel als Dekoration wird nicht gespart, auch die Limette kommt reichlich zum Einsatz. Dennoch wirken die Speisen austauschbar und wenig inspiriert.

Limettenlimonade ein Hit für die Terrasse

Der Eistee mit Orange und die Limettenlimonade werden allerdings ein Hit auf der Terrasse im Sommer sein. Auch der Mojito-ähnliche Cocktail ist schön süffig. Ungefragt kommen zwei Nachtische (6,90 Euro) an den Tisch, die selbstverständlich bezahlt werden müssen: Eine frittierte Kokosreiskugel, in der Vanilleeis steckt, macht Spaß, der Kokospudding schwächelt schwer. Die Damen im Service sind fleißig, aber auch etwas zu eifrig. Vermutlich ist es für sie am neuen Standort im Moment einfach noch zu ruhig.

Der Service

Luc Lac, Im Götzen 1, 70191 Stuttgart, Telefon 07 11 / 46 90 86 33, luclac.de. Geöffnet: Mo bis Fr 12 bis 15 Uhr und 18 bis 23 Uhr, Sa 18 bis 23 Uhr und So 12 bis 21.30 Uhr. Dienstag ist Ruhetag.

Die Bewertung

Küche: 3 Sterne

Service: 3 Sterne

Ambiente: 3 Sterne

***** = herausragend, ****= überdurchschnittlich, *** = gut, **= Luft nach oben, * = viel zu verbessern  -