Machen im Gioia gemeinsame Sache: Kinobetreiber Marius Lochmann und Gastronom Toni Wahl Foto: Simon Granville

Es ist das gastronomische i-Tüpfelchen für den Traumpalast: Gioia heißt das neue italienische Restaurant in dem Leonberger Kinokomplex, was auf Deutsch übersetzt Freude bedeutet. Für den Gast soll der Besuch zum Erlebnis werden, lautet das Konzept.

Cäsar wird bei der Eröffnung von Restaurants wohl eher selten zitiert, Marius Lochmann tut es in leicht abgewandelter Form trotzdem: Mit „veni, vidi, amavi“ beschreibt der Kinobetreiber das Konzept seines neuen Projekts. Die Gäste sollen also kommen, sehen und sich dann ins Gioia verlieben, das er seit November gemeinsam mit dem Gastronomen Toni Wahl betreibt. Auf Deutsch übersetzt bedeutet der Name Freude. Das Lokal befindet sich im ersten Stock des Leonberger Traumpalastes und ersetzt den in die Insolvenz geschlitterten Vorgänger Sensi. Die Küche bleibt italienisch, das Mobiliar wurde übernommen, die Einrichtung leicht verändert. Mit einer besonderen Atmosphäre wollen Marius Lochmann und Toni Wahl neue Akzente setzen: „Der Besuch im Gioia soll für den Gast ein Erlebnis sein“, sagen sie.

 
Blaue Sessel, Wände im Papaya-Ton, angenehmes Licht und Kugeln als Dekoration: Das Ambiente im Gioia ist schick und gemütlich gleichzeitig. Foto: Simon Granville

Ihre Speisekarte klingt nach Edel-Italiener. Eingelegte Birne mit Ziegenfrischkäse gibt es für 14,90 als Vorspeise, gegrillten Oktopus in Prosecco-Soße (14,90 Euro) oder Vitello Tonnato Gioia Style mit Gelbflossenthunfisch für 17,90 Euro. Als Pasta werden Steinpilz-Ravioli an Salbeibutter und Parmesan (22,90 Euro) angeboten zur Hauptspeise unter anderem ein T-Bone-Steak für zwei Personen, das mit fast 140 Euro zu Buche schlägt, oder ein Rinderfilet auf Balsamico-Soße mit Rosmarinkartoffeln und Gemüse für 39 Euro.„Bei uns ist jeder willkommen“, betont aber Toni Wahl – der eine, der die Flasche Wein für 380 Euro bestellt, und der andere, der nur ein Glas für vier Euro zu seiner Pizza trinkt. Die neapolitanische Variante wird im Gioia zubereitet aus einem Teig, der lange gehen kann und dann in 90 Sekunden bei 450 Grad gebacken wird. Je nach Belag liegen die Preise zwischen 13,90 und knapp 25 Euro für eine Pizza.

Eine kleine Show am Tisch im Gioia

„Es wird in Zukunft immer wichtiger, dem Gast etwas Neues zu bieten“,findet der Gastronom außerdem. Im Gioia werden deshalb manche Gerichte direkt am Tisch zubereitet. Fürs Carpaccio werden beispielsweise die hauchdünnen Streifen vom Rindfleisch vor den Augen der Gäste auf dem Teller glatt gestrichen, mit Salz und Pfeffer gewürzt und mit Olivenöl und Limettensaft beträufelt, die piemontesischen Nudeln Tajarin aus dem Parmesanlaib mit schwarzem Trüffel (28 Euro als Hauptgericht) werden ebenfalls im Lokal und nicht in der Küche zubereitet, und das Tiramisu (10,90 Euro) wird ebenfalls live aufgeschichtet.

Das Gioia ist das dritte Restaurant im Traumpalast neben einem amerikanischen Diner und dem mexikanischen Lokal Joe Peñas. Mit bis zu 5000 Kinobesuchern am Tag und rund 600 000 im Jahr ist viel Laufkundschaft vorhanden. Für Marius Lochmann ist es das zweite Lokal in Leonberg, das er in Eigenregie betreibt. Im nebenan befindlichen Bowl & Co. verkauft er im Jahr rund 18 000 Burger. Für den neuen Italiener hat er sich einen erfahrenen Gastronomen „mit der gleichen Philosophie“ an die Seite geholt: Toni Wahl und seine Frau haben das Restaurant Irma La Douce in Stuttgart geführt, im Rems-Murr-Kreis von 2013 an das Einhorn in Oppenweiler, danach das Lamm in Aspach und im Jahr 2020 wollten sie eigentlich in Affalterbach als Pächter ein Hotel übernehmen, doch Verzögerungen bei der Fertigstellung führten schließlich zum Aus für das Vorhaben. Er lebt Gastfreundschaft – und duzt im Gioia grundsätzlich alle seine Gäste.