Der Verkauf und die Haltung von Exoten ist umstritten. Foto: dpa

Die Organisation begrüßt den geplanten Verkaufsstopp von Reptilien von Kölle-Zoo und Dehner. Gleichzeitig fordert der BUND weitere Schritte.

Kreis Ludwigsburg - Der Regionalverband Stuttgart des Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND) begrüßt den angekündigten Verkaufsstopp von Kölle-Zoo und Dehner von Reptilien. Das teilt die Organisation mit. Gleichzeitig drängt der BUND auf ein schnelleres Verbot, das alle Exoten umfasst.

„Neben Tierschutzgründen – die Tiere werden zum Teil jahrelang in winzigen Plastikboxen gehalten – möchte der BUND auch Natur- und Artenschutzaspekte für ein Exotenhandelsverbot vorbringen“, so Gerhard Pfeifer, BUND-Regionalgeschäftsführer. Der BUND verweist auf die Problematik, die mit dem Import von exotischen Tieren verbunden ist: Die Bestände dort nähmen ab, komplexe Nahrungsnetzwerke würden zerstört. Auch in der Region Stuttgart würden immer häufiger ausgesetzte exotische Tiere, zum Beispiel in Biotopen, gefunden. Dadurch würden heimische Tiere verdrängt, etwa die europäische Sumpfschildkröte. Exotische Schlangen im Freiland, so der BUND, stünden in Nahrungskonkurrenz mit heimischen Arten wie der Ringelnatter. Dabei seien die Exoten meist schon aufgrund ihrer Größe den heimischen Arten überlegen. Auch der Bestand an Amphibienarten und Echsen sei zurückgegangen. Die Konsequenz für die Naturschutzorganisation: „Der BUND fordert ein gesetzliches, sofortiges und generelles Handelsverbot für sämtliche exotische Tierarten“, so Pfeifer. Nur so könne die „stark gestresste“ heimische Natur geschützt werden.

Nachdem die Tierrechtsorganisation Peta bei verdeckten Recherchen bei Reptilien-Händlern zahlreiche Missstände aufgedeckt hatte, hatten Kölle-Zoo und die Garten-Center-Gruppe Dehner das mittelfristige Ende des Handels mit Terrarien-Tieren bekannt gegeben. Die Firmen Fressnapf und Das Futterhaus wollen ihr Angebot einschränken.