Ein paar Nachtgestalten wandern durch die verloren wirkende Fußgängerzone. Foto: Roberto Bulgrin

Ein junger Mann und zwei Frauen verstoßen gegen die abendliche Ausgangssperre. Die Kontrolle der Beamten stößt auf Widerstand.

Esslingen - Es ist bereits zwanzig Minuten nach Beginn der offiziellen Ausgangssperre, als die Beamten ihren Kontrollgang durch die Esslinger Innenstadt starten. Die Schritte der vier Männer der Polizei und des kommunalen Ordnungsdienstes hallen durch die ungewohnte Leere der sonst belebten Stadt. In der Ferne knallt eine Autotüre. Kurzzeitig durchbricht das die Stille. Noch keine Minute unterwegs, leuchtet einer der Vier – als hätte er es geahnt – den Sportplatz an der Schelztorhalle ab. Da regt sich etwas hinter dem Zaun. Vor einigen Sekunden noch durch den Schatten der Dunkelheit versteckt, sieht man sie nun durch den Lichtstrahl der Taschenlampe: eine Gruppe junger Menschen. Kaum erfasst das Licht ihre Umrisse, setzten sie zur Flucht an – drei der vier Beamten sprinten sofort hinterher in ihre Richtung. Nur einer von ihnen bleibt zurück, um einen möglichen Fluchtweg abzuschneiden. „Halt! Stop!“, rufen die Mitarbeiter der Polizeibehörde.