Prognos-Studie: Die Rente wird künftig nicht mehr mit der Lohnentwicklung mithalten Foto: dpa

Die gesetzliche Rente bleibt nach einer neuen Studie wichtig – doch die Unterschiede zwischen Regionen und Berufen sind enorm. Auch in der Region Stuttgart.

Stuttgart - Wer heute Anfang 40 ist, sollte in Erwägung ziehen, als Rentner nach Göppingen zu ziehen. Dort wird er 2040 besser leben als in Stuttgart oder sonst irgendwo in der Region. Das zeigt eine aktuelle Studie des Forschungsinstituts Prognos, die für typische Berufe und typische Lebensläufe ausgerechnet hat, womit Rentner künftig rechnen können. Ein Elektroinstallateur kann demnach in 25 Jahren von seiner Rente gemessen an der Kaufkraft mit 1479 Euro am besten in Göppingen leben. In Stuttgart wird seine Rente nur eine Kaufkraft von 1298 Euro haben. Eine Verkäuferin mit zwei Kindern wird in Göppingen eine Rentenkaufkraft von 1112 Euro haben, in Stuttgart wären es nur 975 Euro. Die Renten sind in Preisen von 2014 umgerechnet.

Nach der Studie, die von der Versicherungswirtschaft in Auftrag gegeben wurde, geht der gesetzlichen Rente künftig nicht die Luft aus. Doch die Renten werden im Verhältnis zu den Einkommen sinken. Die Rentenperspektive 2040 will vor allem darauf hinweisen, wie sich die Alterseinkommen unter Berücksichtigung der regionalen Lebenshaltungskosten tatsächlich entwickeln könnten.

Die bundesweite Studie zeigt große regionale Unterschiede zwischen Regionen und Berufen auf. Wo die Wirtschaft brummt, steigen die Renten überdurchschnittlich. Am meisten leisten kann man sich davon aber dort, wo die Lebenshaltungskosten moderat bleiben. Weiter zeigt sich, „wie berufliche Auszeiten, längere Erziehungszeiten oder Teilzeit später die Rente drücken“, sagt Alexander Erdland, Präsident des Gesamtverbands der Versicherungswirtschaft (GDV). Bei Geringverdienern sei das „ein echtes Armutsrisiko im Alter“. Die Studie soll Erdland zufolge „Anstoß für die Politik, aber auch für jeden Einzelnen sein, bei der Altersvorsorge der Zukunft noch einmal genau hinzuschauen“.