Rein äußerlich macht die Sporthalle in Münchingen einen passablen Eindruck. Innen aber sind vor allem Duschen und Umkleiden in einem schlechten Zustand. Foto: factum/Granville

Bei einer Sanierung der Münchinger Sporthalle steht die Erneuerung von Duschen und Umkleiden auf dem Plan. Auch Brandschutzauflagen müssen erfüllt werden. Kritik gibt es an den Planungskosten.

Korntal-Münchingen - Ob gesprungene Fliesen, Wasserschäden oder fehlende Sicherheitsbeleuchtung: Bei der Münchinger Sporthalle gibt es offensichtliche Mängel. Dass Sanierungsbedarf besteht, ist schon länger bekannt. Trotz der allgemeinen Einigkeit über die Dringlichkeit des Vorhabens hat sich bis jetzt in der Sporthalle nichts getan. Nun hat der Gemeinderat einen Baubeschluss gefällt – und dabei seinen Zeitplan gegenüber einem früheren Beschluss verändert.

Weil dringender Handlungsbedarf besteht, hatte die Stadt den Umkleide- und Duschbereich noch in diesem Jahr erneuern wollen und die Sanierung daher eigentlich schon im März 2015 beschlossen. Die ebenfalls notwendigen Nachbesserungen Brandschutz hatte die Stadt für das nächsten Jahr vorgesehen.

Nun sollen beide Maßnahmen zusammen erledigt werden – zwischen den Pfingstferien und dem Ende der Sommerferien 2017. Dadurch muss die Halle in diesem Sommer nicht geschlossen werden, für die Sportler gibt es also weniger Beeinträchtigungen.

Während die Halle im nächsten Jahr geschlossen ist, wartet auf die Baukolonnen viel Arbeit: Die Decken-, Wand- und Bodenbeläge im Umkleide- und Duschbereich werden entfernt, die kompletten Sanitärleitungen und Armaturen ausgetauscht. Auch die Belüftung wird erneuert. In den Duschräumen muss Estrich gelegt werden, zudem müssen Wände und Böden gerichtet werden. Aus Brandschutzgründen müssen unter anderem Notausstiege und eine Sicherheitsbeleuchtung installiert werden.

Kritik an hohen Planungskosten

Statt der ursprünglich geplanten 1,1 Millionen Euro für die Arbeiten an Umkleiden, Duschen und Brandschutz rechnet die Stadtverwaltung nun mit Gesamtkosten von knapp 1,2 Millionen Euro. Davon entfallen 385 000 Euro auf den verbesserten Brandschutz. Gestiegen ist vor allem das Honorar für die Planung der Duschen und die Umkleideräume.

Daran entzündete sich Kritik der Räte. „Planungskosten von 37 Prozent sind fast nicht nachvollziehbar“, sagte Guntram Schrempp (SPD). Die Stadt müsse aber wohl „in den sauren Apfel beißen“. Edeltraud Siegle von den Freien Wählern beklagte eine „massive Steigerung der Kosten“, betonte aber ebenso die Notwendigkeit der Arbeiten. „Auch uns schmeckt es überhaupt nicht“, sagte der Bürgermeister Joachim Wolf – Spielraum gebe es jedoch keinen. Einen Teil der Kosten übernimmt das Land Baden-Württemberg; im Rahmen eines Sportförderungsprogramms erhält die Stadt 276 000 Euro. Das freute die Verwaltung – eigentlich hatte sie laut dem zuständigen Fachbereichsleiter Michael Siegel mit maximal 230 000 Euro gerechnet.