Grüne Schlieren ziehen sich durch das Wasser des Renninger Sees. Foto: SDMG

Am Mittwoch hatte die vermeintliche Verschmutzung eines Sees bei Renningen durch blaue und grüne Farbe für Aufsehen gesorgt. Jetzt hat sich herausgestellt: der Fall liegt ganz anders.

Böblingen - Entwarnung am See in Renningen (Kreis Böblingen): An dem Gewässer waren doch keine Umweltsünder am Werk. Für die Verfärbungen im Wasser sind sogenannte Cyanobakterien, besser bekannt als Blaualgen, verantwortlich. Sie sind für Menschen aber nicht ungefährlich, deshalb bleibt der See weiterhin abgesperrt.

Als ein Mitglied des Angelclubs am Dienstag merkwürdige türkisfarbene Streifen im Renninger See entdeckt hatte, war die Aufregung groß. Hatte dort jemand illegal Farbreste oder andere Chemikalien entsorgt? Glücklicherweise nicht, wie das Landratsamt Böblingen am Donnerstag mitteilte. Das Amt für Wasserwirtschaft hat die Proben aus dem See analysieren lassen. Mit dem Ergebnis, dass es sich nicht um Farbreste handelt, sondern sehr wahrscheinlich um Blaualgen, die ihren Namen ihrer markanten Farbe verdanken. Eva de Haas, die Leiterin des Amts für Wasserwirtschaft, hatte bereits am Dienstag die Vermutung geäußert, dass es sich möglicherweise um Algen statt um Farbe handeln könnte.

Teil der Blaualgen bildet Gifte

Algenblüten können in langsam fließenden oder, wie hier, in stehenden Gewässern auftreten, heißt es im Landratsamt. Optimale Wachstumsbedingungen haben Algen bei hoher Lichtintensität und bei anhaltend hohen Temperaturen. „Es kann besonders während der Sommermonate zum explosionsartigen Wachstum von Blaualgen kommen, wie sie im Renninger See zurzeit zu beobachten sind“, erläutert de Haas.

Ein Teil der Blaualgen bildet Gifte, die auch Einfluss auf die Gesundheit des Menschen und warmblütiger Tiere im Allgemeinen haben können. So kann es bei Kontakt mit den Algen zu Haut- und Schleimhautreizungen, Bindehautentzündungen, Atemwegserkrankungen oder allergischen Reaktionen kommen. Aus diesem Grund hat die Stadt Renningen vorsorglich den Zutritt zum See abgesperrt. Um das tatsächliche Risiko abzuklären, wird ein Labor die Blaualgenart nun genauer bestimmen. Sobald das Ergebnis vorliegt, will das Landratsamt das weitere Vorgehen prüfen. Das Ergebnis soll in der kommenden Woche vorliegen.